Unterstützung für „umweltfreundlichste Anlage der Welt“ zugesagt. Durch Effizienz und Nachhaltigkeit will Kanada mit Rohstoffgigant China konkurrieren.
Kanadas Regierung unterstützt den Bau einer heimischen Verarbeitungsanlage für Seltene Erden am Standort Saskatoon mit umgerechnet knapp 4,5 Millionen US-Dollar. Es soll die erste ihrer Art in dem nordamerikanischen Land werden, betrieben von der staatlich geförderten Forschungs- und Technologieorganisation Saskatchewan Research Council (wir berichteten). In Kanada werden die kritischen Rohstoffe seit kurzem zwar abgebaut, doch die Weiterverarbeitung erfolgt bislang überwiegend in China, das ein Quasi-Monopol auf diese Technologie hat.
Mithilfe der Investitionen soll ein Verfahren entwickelt werden, um Seltenerdoxide aus radioaktiven Monazit-Rückständen abzutrennen und zu vermarkten, die andernfalls entsorgt worden wären. Monazit ist eines der wichtigsten Erze zur Gewinnung Seltener Erden. Durch das neue Verfahren ließen sich der Regierung zufolge zusätzliche Rohstoffe zur Herstellung von bis zu 65.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr gewinnen.
Laut Mike Crabtree, Präsident und CEO des Saskatchewan Research Council, würde neben der Rentabilität auch die Nachhaltigkeit der Anlage verbessert, die er gegenüber der CBC als die umweltfreundlichste der Welt bezeichnete. Die Finanzierung soll außerdem zur Entwicklung eines automatisierten Metallschmelzverfahrens beitragen. Diese Effizienz sei wichtig, um mit China konkurrieren zu können, so Crabtree.
Die Anlage werde voraussichtlich Ende dieses Jahres den Betrieb aufnehmen, schreibt die CBC. Der Bau der Seltenerdanlage wurde in jüngster Vergangenheit bereits durch verschiedene Regierungseinrichtungen mit Millionenbeiträgen unterstützt.
Rückschläge auf Kanadas Weg zum führenden Rohstoffproduzenten
Das an Bodenschätzen reiche Kanada will sich zu einem führenden Produzenten kritischer Rohstoffe entwickeln und hat dazu eine umfangreiche Strategie vorgelegt. Dazu gehört auch, Investitionen ausländischer Staatsbetriebe – damit ist vor allem China gemeint – in den heimischen Mineraliensektor strenger zu kontrollieren. Dennoch sorgen Kooperationen mit chinesischen Unternehmen immer wieder für Schlagzeilen; im Oktober etwa kaufte Shenghe Resources Anteile an Vital Metals, dem Besitzer von Kanadas einziger Seltenerdmine Nechalacho. Wie der Saskatchewan Research Council plante Vital Metals außerdem den Bau einer Aufbereitungsanlage für Seltene Erden, musste dieses Vorhaben aber wegen fehlender Wirtschaftlichkeit auf Eis legen (wir berichteten).
Photo: iStock/dbvirago