Kanada will führender Produzent kritischer Rohstoffe werden

von | 7. Jul 2022 - 12:40 | Politik

Durch seine großen Rohstoffvorkommen könnte das nordamerikanische Land eine wichtige Rolle in den globalen Lieferketten einnehmen.

Ob und wie schnell die internationalen Klimaschutzziele erreicht werden können, hängt auch von der ausreichenden Versorgung mit den nötigen Rohstoffen ab. Elektroautos etwa brauchen neben Metallen wie Aluminium auch Batterierohstoffe wie Lithium und Kobalt sowie Seltene Erden, die zu Permanentmagneten für die Traktionsmotoren verarbeitet werden. Experten rechnen damit, dass der Bedarf an kritischen Materialien das Angebot schon in naher Zukunft überschreiten wird. Vor allem westliche Länder wie die USA und Deutschland arbeiten daher an einer Diversifizierung ihrer Lieferketten und streben mehr Unabhängigkeit von China an, dem weltweit führenden Produzenten zahlreicher kritischer Rohstoffe.

Bodenschätze: Kanada verfügt über 31 kritische Rohstoffe

Auch Kanada hat bereits mit der eigenen Förderung Seltener Erden begonnen (wir berichteten). Nach Angaben der Regierung (PDF) verfügt das Land insgesamt über 31 kritische Mineralien, darunter Kobalt, Kupfer und Lithium. Zur Untersuchung der heimischen Rohstoffversorgung hat der ständige Ausschuss für Industrie und Technologie des Unterhauses Anfang des Jahres eine Studie (PDF) in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Kanada könnte weltweit führend werden bei der Versorgung mit kritischen Mineralien.

Neben den Rohstoffen verfüge die Nation über weitere Vorteile wie politische Stabilität und qualifizierte Arbeitskräfte. Daneben gebe es jedoch Herausforderungen zu bewältigen, etwa die Kontrolle über die eigenen Bodenschätze zu behalten und sie vor dem Ausverkauf zu schützen.

Es brauche nun eine umfassende Strategie der Regierung, damit Kanada seine Chancen ergreifen könne, so der Ausschuss. Die Stärken der einzelnen Regionen sollen dabei genutzt und der sich rasch entwickelnde heimische Automobilsektor unterstützt werden. Empfohlen werden auch Initiativen zur Beteiligung der indigenen Bevölkerung am Bergbausektor.

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Photo: iStock/Oleksii Liskonih