Schutz kritischer Rohstoffe: Kanada macht ernst

von | 3. Nov 2022 - 11:55 | Politik

Mehrere chinesische Firmen müssen Investitionen in Kanadas Bergbausektor aufgeben.

Kanada will seine heimische Rohstoffindustrie besser schützen. Vergangene Woche hat die Regierung strengere Richtlinien für Investitionen durch ausländische Staatsbetriebe in diesen Sektor erlassen. Die ersten Auswirkungen dieser Politik bekamen jetzt drei chinesische Firmen zu spüren: Aus Gründen der nationalen Sicherheit habe Kanada sie angewiesen, ihre Investitionen in kanadische Bergbauunternehmen aufzugeben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Betroffen sind Sinomine und Chengze Lithium mit Sitz in Hong Kong sowie Zangge Mining aus Chengdu. Vorausgegangen sei laut Kanadas Industrieminister Francois-Philippe Champagne eine strenge Prüfung durch die nationalen Sicherheits- und Nachrichtendienste. Beim Aufbau von widerstandsfähigen Versorgungsketten wolle man künftig mit gleichgesinnten Partnern zusammenarbeiten.

Kanada will führender Rohstoffproduzent werden

Kanada verfügt über reiche Vorkommen an kritischen Mineralien wie Seltenen Erden und Lithium und will sich zu einem führenden Produzenten entwickeln (wir berichteten). Da die Rohstoffe für grüne Technologien wie Elektromobilität und Windkraft benötigt werden, wird aufgrund der weltweiten Klimaschutzziele mit einer stark wachsenden Nachfrage in den kommenden Jahrzehnten gerechnet. Bislang ist China einer der größten Anbieter auf dem Weltmarkt. Angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen wollen die USA, die EU, Japan und weitere Staaten unabhängiger von chinesischen Importen werden.

Chinesische Firma Sinomine betreibt weitere Mine in Kanada

Die drei chinesischen Firmen wollen nach Angaben der staatsnahen Zeitung Global Times ihre Optionen prüfen. Kanadas Entscheidung werde aber nur begrenzte Auswirkungen auf ihre Geschäfte haben, heißt es weiter. Sinomine betreibt zudem mit der Tanco-Mine ein weiteres Bergwerk in Kanada. Nach über zehnjähriger Pause wurde dort im letzten Dezember die Förderung von Lithium wieder aufgenommen, schreibt das Canadian Mining Journal, diesmal unter chinesischer Leitung.

Photo: iStock/jasonbennee

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