Widerstandsfähigkeit von Gesellschaften und Infrastruktur müssen gestärkt werden, fordert Stoltenberg.
Energiesicherheit und die damit verbundene Rohstoffversorgung rücken zunehmend in den Fokus von Politik und Industrie, seit Russlands Angriff auf die Ukraine eine globale Energiekrise ausgelöst hat. Nun hat auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg das Thema adressiert.
Der Krieg habe wichtige Schwachstellen aufgedeckt; Russland benutze seine Öl- und Gasexporte als Waffe, mit dem Ziel, Unterstützung für die Ukraine zu verhindern, sagte Stoltenberg auf der 68. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO in Madrid. Er begrüßte die daraus folgenden Bestrebungen um eine diversifizierte Versorgung und den Ausbau Erneuerbarer Energien, warnte jedoch vor neuen Abhängigkeiten. Das gelte vor allem für China, das zunehmend versuche, kritische Infrastruktur, Lieferketten und Schlüsselindustrien zu kontrollieren.
Der NATO-Generalsekretär betonte insbesondere die Bedeutung von chinesischen Seltenerdexporten. Die kritischen Rohstoffe, die überwiegend in der Volksrepublik gefördert und weiterverarbeitet werden, sind wichtig für zahlreiche Technologien, sie stecken etwa in Handys, Elektromotoren und militärischer Ausrüstung. Um autoritären Regimen keine Chance zu geben, solche Schwachstellen auszunutzen, müssten NATO-Verbündete die Widerstandsfähigkeit ihrer Gesellschaften und Infrastruktur stärken, so Stoltenberg.
Länder wie die USA und die EU-Staaten arbeiten derzeit daran, ihre Rohstoffversorgung breiter aufzustellen und einseitige Abhängigkeiten abzubauen. Auch Deutschland will im nächsten Jahr eine neue China-Strategie vorlegen.
Photo: iStock/jasonbennee