Entwicklungsländer sollen stärker an Rohstofflieferketten beteiligt werden

von | 12. Okt 2023 - 10:44 | Politik

Klimawandel bekämpfen und lokale Arbeitsplätze schaffen: Weltbank und Japan gründen Initiative.

Mit dem Ziel, Entwicklungs- und Schwellenländer stärker an der Produktion grüner Energie und der dafür nötigen Rohstoffe zu beteiligen, haben die Weltbank und Japan eine Initiative gegründet. RISE (von Resilient and Inclusive Supply-Chain Enhancement) soll so zugleich zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Förderung des wirtschaftlichen Wohlstands beitragen. Die Energiewende werde einen Billionen-Markt mit vielen Millionen Arbeitsplätzen entlang der globalen Wertschöpfungsketten für Mineralien schaffen, schreibt die Weltbank.

Italien, Korea, Kanada und das Vereinigte Königreich haben sich der Partnerschaft bereits angeschlossen. Zusammen sagten die Beteiligten einen anfänglichen Gesamtbeitrag von mehr als 40 Millionen Dollar zu, alleine aus Japan sollen insgesamt 25 Millionen Dollar kommen, wie der Finanzminister des Landes Suzuki Shunichi ankündigte. Er gab den Start von RISE zusammen mit Weltbankpräsident Ajay Banga am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Marrakesch, Marokko, bekannt. Chile und Indien, die als Vertreter der potenziellen Empfängerländer teilnahmen, betonten die Bedeutung dieser Partnerschaft.

Rohstoffabhängigkeit von China reduzieren und die Investitionen der Volksrepublik kontern

Die Initiative soll die Importabhängigkeit vom Rohstoffgiganten China reduzieren und zugleich ein Gegengewicht zu den massiven Investitionen der Volksrepublik in zahlreiche Entwicklungs- und Schwellenländer setzen. Ähnliche Ziele verfolgt die Minerals Security Partnership, der unter anderem die USA, Australien, Kanada und die Europäische Union angehören. Unter Einhaltung hoher Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards (ESG) sollen Investitionen in aufstrebende, rohstoffreiche Länder wie BrasilienIndonesienKasachstan und die Mongolei gefördert werden.

Mit Global Gateway hat die EU außerdem einen Gegenentwurf zu Chinas interkontinentalem Infrastruktur- und Handelsprojekt Belt and Road Initiative aufgesetzt. Dabei legt der Staatenverbund nach eigenen Angaben Wert auf Partnerschaften auf Augenhöhe und lokale Wertschöpfung durch die Verarbeitung der abgebauten Rohstoffe vor Ort. Bislang findet dieser Arbeitsschritt überwiegend in China statt. Die Belt and Road Initiative steht zudem in den Ländern des globalen Südens zunehmend in der Kritik, weil sie befürchten, in eine chinesische Schuldenfalle zu geraten, wie unter anderem das Handelsblatt schreibt.

Photo: iStock/drduey

Ab Frühjahr: Unser Rohstoff-Newsletter

Jetzt schon anmelden und auf dem Laufenden bleiben!

Rohstoff.net Newsletter
Jetzt anmelden und auf dem Laufenden bleiben!

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte auch die AGB und Datenschutzbestimmungen.