USA und Mongolei unterzeichnen Absichtserklärung für Partnerschaft bei kritischen Mineralien

von | 27. Jun 2023 - 10:34 | Wirtschaft

Das asiatische Land wird seinen Bergbausektor für Investitionen öffnen und den Aufbau sicherer und widerstandsfähiger Lieferketten unterstützen.

Der US-Unterstaatssekretär für Wirtschaftswachstum, Energie und Umwelt, Jose W. Fernandez, unterzeichnete am Dienstag eine Absichtserklärung mit der Regierung der Mongolei, um im Bereich kritischer Mineralien zusammenzuarbeiten. Die beiden Länder werden gemeinsam nach Wegen suchen, um Lieferketten widerstandsfähiger und sicherer zu machen und den mongolischen Bergbausektor für Investitionen zu öffnen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Die Mongolei hat vor kurzem damit begonnen, sich als wichtiger globaler Lieferant von kritischen Mineralien zu etablieren, da das asiatische Land über große Mengen an natürlichen Ressourcen verfügt. Derzeit sind laut Reuters 80 Prozent der gesamten mongolischen Exporte für China bestimmt. In letzter Zeit haben vor allem Länder in Europa begonnen, nach Alternativen zum Marktführer China im Bereich der Seltenen Erden zu suchen, die wichtige Rohstoffe für die Energiewende und Elektromobilität sind. Bundeskanzler Olaf Scholz betonte im vergangenen Jahr die Bedeutung der seit 2011 bestehenden bilateralen Partnerschaft zwischen Deutschland und der Mongolei bei kritischen Rohstoffen wie Kupfer und Seltenen Erden. Die beiden Länder kündigten außerdem an, dass die strategische Partnerschaft auf andere Bereiche wie erneuerbare Energien und Lebensmittelproduktion ausgeweitet werden soll. Frankreich, die zweitgrößte Volkswirtschaft in der EU, strebt ähnliche Kooperationen an: Der französische Präsident Emmanuel Macron und sein mongolischer Amtskollege Ukhnaa Khurelsukh gaben nach einem Staatsbesuch im vergangenen Monat eine gemeinsame Erklärung ab, in der sie Kooperationen in den Bereichen Energie und kritische Mineralien ankündigten. Die Mongolei wird Frankreich mit Rohstoffen beliefern, die für die Energieerzeugung benötigt werden.

Wie realistisch ist der Vorstoß der Mongolei?

Um zu China aufzuschließen und eine echte Alternative zur Volksrepublik zu werden, brauche man jedoch Zeit und Unterstützung von außen, so der stellvertretende Ministerpräsident der Mongolei, Amarsaikhan Sainbuyan. Das rohstoffreiche asiatische Binnenland, das zwischen China und Russland liegt, muss die nötige Infrastruktur für den Transport seiner Rohstoffe aufbauen und weitere Transitabkommen mit seinen Nachbarn abschließen, um sie in andere Länder zu exportieren. Dies könnte sich als schwierig erweisen, da der Transitverkehr und die zahlreichen Grenzübergänge bereits jetzt Hindernisse für die sozioökonomische Entwicklung der Mongolei darstellen. Während Russland und die Mongolei beispielsweise die gleiche Spurweite verwenden, fährt die chinesische Eisenbahn mit einer geringeren Spurweite, was zu längeren Transitzeiten am chinesisch-mongolischen Grenzübergang führt, so das Ministerium für Straßen- und Verkehrsentwicklung der Mongolei.

Photo: iStock/Oleksii Liskonih

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