Kritische Rohstoffe: Verantwortungsvolle Lieferketten im Fokus

von | 11. Okt 2023 - 10:35 | Politik

Treffen der Minerals Security Partnership in London. 17 globale Bergbau- und Recyclingprojekte sollen Versorgung mit Mineralien für die Energiewende verbessern.

Die Mitglieder der Minerals Security Partnership (MSP) haben sich am Rande der London Metal Exchange Week getroffen, um gemeinsame Bergbau-, Verarbeitungs- und Recyclingprojekte voranzutreiben. Zu der Vereinigung gehören die USA, Australien, Kanada, Finnland, Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Japan, Korea, Norwegen, Schweden, das Vereinigte Königreich und die Europäische Union. Ihr Ziel ist die Förderung öffentlicher und privater Investitionen in „sichere und verantwortungsvolle globale Lieferketten für kritische Mineralien“, die für die Energiewende benötigt werden. Die Partner streben dabei die Einhaltung hoher Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards (ESG) an.

Neben den Mitgliedern der MSP nahmen Vertreter aus aufstrebenden, rohstoffreichen Ländern wie Brasilien, Indonesien, Kasachstan, der Mongolei und Südafrika sowie aus dem Privatsektor und von Finanzinstitutionen teil. Den Vorsitz führten Nusrat Ghani, Staatsministerin für Wirtschaft und Handel des Vereinigten Königreichs, und Jose W. Fernandez, US-Unterstaatssekretär für Wirtschaftswachstum und Umwelt.

Rohstoffpartner sehen bemerkenswerte Fortschritte

In einer gemeinsamen Erklärung bekräftigte die MSP ihr Engagement für 17 Projekte, davon fünf in Nord- und Südamerika, sieben in Afrika, drei in Europa und zwei im asiatisch-pazifischen Raum. „Bemerkenswerte Meilensteine“ seien bislang etwa im Mangan-Projekt Chvaletice in Tschechien erreicht worden. Durch die Wiederaufbereitung von Mangan aus Bergwerksabfällen soll der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft unterstützt und zur Standortsanierung beigetragen werden. Produzent des Rohstoffs wird das kanadische Unternehmen Euro Manganese sein, an dem Projekt beteiligt sind die EU und Kanada, die neben ihrer Zusammenarbeit in der MSP auch durch eine bilateralen Rohstoffpartnerschaft verbunden sind. Finanzielle Unterstützung kommt von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und dem Europäischen Institut für Innovation und Technologie (EIT).

Hervorgehoben wurde auch das Townsville Energy Chemical Hub (TECH)-Projekt des australischen Unternehmens Queensland Pacific Metals. Ziel ist der Aufbau von Nickelverarbeitungskapazitäten in Nordaustralien. Abnahmevereinbarungen wurden bereits mit Partnern wie General Motors in den USA sowie LG Energy Solution und POSCO in Korea abgeschlossen.

Sowohl Mangan als auch Nickel werden für Batterien für Elektrofahrzeuge benötigt. Weitere Projekte der MSP konzentrieren sich ebenfalls auch Batterierohstoffe wie Lithium und Kobalt, aber auch Seltene Erden, die häufig in Traktionsmotoren von E-Autos verbaut sind.

Hürden beim heimischen Rohstoffabbau: Thema auf der London Metal Exchange Week war auch der European Critical Raw Materials Act der EU, der die Rohstoffversorgung des Kontinents unter anderem durch mehr heimischen Abbau decken möchte. Dem stehen allerdings lange Genehmigungsverfahren entgegen und häufig auch Widerstand durch die lokale Bevölkerung.

Photo: iStock/Maksim Safaniuk

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