Die Staaten wollen bei kritischen Mineralien enger zusammenarbeiten und die jeweilige Abhängigkeit von China reduzieren.
Deutschland und die Mongolei wollen eine strategische Partnerschaft eingehen und unter anderem im Bereich Rohstoffe und Bergbau enger zusammenarbeiten. Auch das große Potenzial des zentralasiatischen Lands für Wind- und Solarenergie soll stärker genutzt werden. Die Unterzeichnung eines entsprechenden Abkommens ist am Mittwoch beim Besuch des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar geplant, wie Reuters vorab berichtet. Offizieller Anlass für den Staatsbesuch ist das 50-jährige Jubiläum der diplomatischen Beziehungen beider Länder.
Bereits 2011 wurde unter der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Rohstoffabkommen mit der Mongolei geschlossen. 2022 bekräftigte der aktuelle Bundeskanzler Olaf Scholz die Absicht einer stärkeren Kooperation beim Besuch des mongolischen Premierministers in Deutschland (wir berichteten). Die Bundesrepublik strebt eine Reduzierung einseitiger ökonomischer Abhängigkeiten insbesondere von Russland und China an. Die Mongolei ihrerseits – als Binnenstaat zwischen den beiden Rohstoffgroßmächten – will ihre politischen und wirtschaftlichen Beziehungen diversifizieren. So wurden im letzten Jahr Kooperationen mit den USA und Frankreich auf den Weg gebracht.
Massive Investitionen nötig
Bergbau ist bereits ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der ressourcenreichen Mongolei (PDF), in größerem Umfang werden neben Kohle vor allem Kupfer, Gold und Eisen abgebaut. Das Land besitzt auch nennenswerte Vorkommen an Seltenen Erden. Der Abbau dieser Rohstoffe könnte jedoch erst auf längere Sicht wirtschaftlich werden, zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine gemeinsame Untersuchung (PDF) der mongolischen Behörde für Bodenschätze und der deutschen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Erforderlich seien weitere Explorationsanstrengungen und enorme Investitionen, insbesondere falls die Mineralien künftig im eigenen Land statt in China weiterverarbeitet werden sollten, das ein Quasi-Monopol in diesem Sektor besitzt. Entsprechend wirbt die Mongolei seit einiger Zeit um ausländische Investitionen in seine Rohstoffindustrie. Beim Aufbau des ebenso benötigten technischen Know-hows setzt der Wüsten- und Steppenstaat ebenso auf internationale Kooperationen, so etwa mit Südkorea – aber auch China.
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