Magnete für Elektromotoren: General Motors und Stellantis setzen auf neue Quellen

von | 9. Nov 2023 - 09:54 | Wirtschaft

Die Automobilhersteller investieren in Start-up für Magnete auf Eisennitridbasis.

Viele westliche Automobilhersteller streben eine Diversifizierung ihrer Lieferketten an. Vor allem die in den meisten Elektromotoren eingebauten Dauermagnete stehen in jüngster Zeit im Fokus, da sie Seltene Erden enthalten. Diese Mineralien werden von zahlreichen Organisationen und Ländern als kritisch eingestuft, der größte Teil der weltweiten Minenproduktion befindet sich in chinesischer Hand. Bei den nachgelagerten Prozessen entfallen sogar 85 bis 90 Prozent der Herstellung von Seltenerdmagneten auf China, je nach Quelle. Durch den Verzicht auf Seltene Erden in den Magneten könnte dieses Quasimonopol umgangen werden. Allerdings sind Seltenerdmagneten ihren herkömmlichen Gegenstücken auf Ferritbasis überlegen, da sie trotz ihres geringeren Gewichts eine hohe magnetische Energiedichte aufweisen.

Mit dem Ziel, einen adäquaten Ersatz zu finden, wollen die beiden Autohersteller General Motors (GM) und Stellantis nun in das Start-up Niron Magnetics investieren. Das Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben an Magneten auf Eisennitridbasis, die eine „inhärent hohe Magnetisierung“ aufweisen sollen. Zusammen mit anderen Investoren haben GM und Stellantis eine Summe von insgesamt 33 Millionen Dollar für Niron vorgesehen, heißt es in der Pressemitteilung.

Mit oder ohne Seltene Erden?

Trotz dieser Ankündigung haben sowohl GM als auch Stellantis kürzlich Vereinbarungen mit Herstellern von Seltenen Erden oder Seltenerdmagneten unterzeichnet. Während der US-Konzern GM Liefervereinbarungen mit dem deutschen Magnetproduzenten Vacuumschmelze und dem ebenfalls in den USA ansässigen Bergbauunternehmen MP Materials hat, unterzeichnete Stellantis vor wenigen Monaten ein Eckpunktepapier mit dem kanadischen Hersteller von Seltenerdoxiden NioCorp. Die Investition in Niron könnte daher vielmehr einen Schritt darstellen, die Wertschöpfungskette breiter aufzustellen, anstatt ganz auf Seltene Erden zu verzichten.

Auch der E-Auto-Hersteller Tesla kündigte Anfang des Jahres an, seine Elektromotoren der nächsten Generation komplett ohne die kritischen Rohstoffe zu produzieren. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Montsame erörterte CEO Elon Musk jedoch im darauffolgenden Sommer mit dem mongolischen Premierminister gemeinsame Forschungsprojekte im Bereich Seltene Erden und Kupfer, was Zweifel an Teslas Plan aufkommen ließ.

Photo: iStock/xieyuliang

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