Australien erweitert heimische Wertschöpfungskette für kritische Mineralien

von | 9. Nov 2023 - 11:39 | Politik

In Queensland entsteht die landesweit erste Verarbeitungsanlage für Vanadium, die künftig auf andere kritische Mineralien wie Seltene Erden ausgeweitet werden könnte. 

Australiens natürlicher Reichtum an Rohstoffen macht das Land zu einem gefragten Partner für Staaten wie die USA oder Südkorea, die ihre Lieferketten diversifizieren wollen. Trotz seiner Ressourcen verfügt Australien jedoch über keine nachgelagerten Verarbeitungsanlagen für kritische Mineralien wie Vanadium oder Seltene Erden. Das australische Bergbauunternehmen Lynas verschifft daher sein Rohmaterial zur Verarbeitung nach Malaysia. Der Konzern baut derzeit eine eigene Aufbereitungsanlage im Südwesten Australiens.

Fortschritte aus dem Rohstoffsektor vermeldet nun auch der nordwestliche Bundesstaat Queensland: Die Regierung hat eine Zusage über 48,1 Millionen US-Dollar für den Bau der landesweit ersten Verarbeitungsanlage für Vanadium bekannt gegeben. Der Schatzmeister und Minister für Handel und Investitionen von Queensland, Cameron Dick, und der Minister für Ressourcen, Scott Stewart, hoben in einer gemeinsamen Pressemitteilung die strategische Bedeutung der Anlage hervor. Sie betonten die enormen Ressourcen Australiens, insbesondere Queenslands, bei gleichzeitig fehlenden Verarbeitungsmöglichkeiten.

Die 2021 erstmals angekündigte Anlage soll bis 2025 in Betrieb gehen und zunächst das Metall Vanadium verarbeiten, das beispielsweise für Batterien, Legierungen und smarte Fenster verwendet wird, die den Energieverbrauch eines Gebäudes durch Temperaturregulierung senken. Der Pressemitteilung zufolge wird eine Erweiterung auf andere kritische Mineralien wie Kobalt und Seltene Erden – wichtige Rohstoffe für erneuerbare Energien und Elektromobilität – möglich sein. Die Anlage soll Bergbauunternehmen die nötige Infrastruktur bieten, um Techniken zur Mineralienverarbeitung zu entwickeln, die Machbarkeit von Projekten zu demonstrieren und schließlich die kommerziellen Entwicklungsmöglichkeiten zu beschleunigen.

Queensland: Teil der australischen Strategie für kritische Mineralien

Um die landeseigenen Rohstoffvorkommen wie Lithium, Kupfer und Seltene Erden besser zu nutzen, kündigte die australische Regierung kürzlich ihre Critical Minerals Strategy an. Ziel ist es, mehr ausländische Investitionen anzuziehen und Partnerschaften mit verbündeten Nationen zu intensivieren. Teil des Plans war auch eine letzten Monat angekündigte Investition von 1,3 Milliarden Dollar in die Versorgungsketten für kritische Mineralien, womit sich Australiens Gesamtinvestitionen in diesem Sektor auf fast drei Milliarden Dollar belaufen. Queenslands Reichtum (PDF) an Seltenen Erden, Gallium, Indium, Rhenium, Vanadium und anderen kritischen Mineralien könnte bei dieser Strategie eine zentrale Rolle spielen.

Photo: iStock/nattanan726

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