Abkommen bei Macrons Staatsbesuch in dem zentralasiatischen Land unterzeichnet.
Frankreich und Kasachstan wollen im Bereich kritischer Rohstoffe zusammenarbeiten. Ein entsprechendes Abkommen unterzeichnete der französische Präsident Emmanuel Macron mit seinem kasachischen Amtskollegen Kassym-Jomart Tokajew. Macron ist am Mittwoch zu einem Staatsbesuch in dem zentralasiatischen Land eingetroffen.
Neben der Rohstoffkooperation sollen weitere gemeinsame Projekte umgesetzt werden, etwa in den in den Bereichen Landwirtschaft, Verkehr und Logistik sowie dem Gesundheitswesen. Unterzeichnet wurde auch ein Vertrag über ein Joint Venture für den Bau von Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von einem Gigawatt in Kasachstan. Frankreich sei einer der größten Handelspartner und Investoren des zentralasiatischen Landes, sagte Tokajew, bereits über 170 französische Unternehmen seien in Kasachstan tätig.
Das ölreiche Kasachstan ist seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine bereits zu einem Ersatzlieferanten für viele europäische Länder geworden und soll künftig auch zur Rohstoffversorgung der EU beitragen, um die Abhängigkeit von China reduzieren. Vor gut einem Jahr wurde eine strategische Partnerschaft zu Mineralien, Batterien und grünem Wasserstoff abgeschlossen. Auch das Vereinigte Königreich und Deutschland wollen ihre Zusammenarbeit mit Kasachstan bei Rohstoffen ausweiten. Von den 30 Mineralien, die die EU als kritisch einstuft, könne Kasachstan derzeit 16 liefern, hieß es damals aus Regierungskreisen, die übrigen 14 seien ebenfalls vorhanden. Der US Geological Survey (PDF) weist alleine 160 Seltenerdvorkommen in dem Land aus.
Doch auch China verhandelte kürzlich mit seinem Nachbarland über mögliche Lieferungen von Seltenen Erden (wir berichteten). Die Volksrepublik bemüht sich wie die EU um eine Annäherung an Kasachstan, das seit dem russischen Angriff auf die Ukraine auf Distanz zu seinem bisher wichtigsten Partner geht.
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