Halbleiterversorgung stärken: EU Chips Act tritt in Kraft

von | 22. Sep 2023 - 11:18 | Politik

Gesetzespaket soll heimische Produktion von Chips fördern. Branchenexperten sehen Europa dennoch schlecht aufgestellt auf dem weltweiten Halbleitermarkt.

Am Donnerstag ist der European Chips Act in Kraft getreten. Das erste EU-Gesetz seiner Art soll die Versorgung mit den High-Tech-Komponenten sichern, die essentiell für nahezu alle modernen Technologien sind. Ziel ist es, Europas Weltmarktanteil an der Chipproduktion bis 2030 auf 20 Prozent zu verdoppeln und die Importabhängigkeit insbesondere von asiatischen Ländern zu verringern.

Insgesamt 43 Milliarden Euro sollen dafür aus öffentlichen und privaten Mitteln mobilisiert werden, davon 3,3 Milliarden aus dem EU-Haushalt. Den Rest sollen Mitgliedsländer und Privatwirtschaft aufbringen. In Deutschland sind im Rahmen des Chips Act unter anderem Förderungen für den Bau der Chipfabriken von Infineon, Intel und TSMC vorgesehen. Letztere beiden sind zwar keine europäischen Konzerne, doch eine Ansiedlung würde zumindest die Produktion vor Ort verstärken, somit die Lieferketten verkürzen und zudem das Know-how der Fachkräfte fördern.  

Seit die EU das Gesetz im letzten Jahr auf den Weg gebracht habe, seien bereits mehr als 100 Milliarden Euro an öffentlichen und privaten Investitionen in Halbleiterbereich angekündigt worden, sagte EU- Industriekommissar Thierry Breton im Juli in der Tagesschau. Viele Branchenexperten kritisieren jedoch, dass die geplanten Fördersummen nicht ausreichen, um die vorgesehenen 20 Prozent Produktionsanteil zu erreichen. Verglichen mit vor allem den USA und China falle die EU mit ihren Subventionen weit zurück.

Die Anfälligkeit der weltweiten Halbleiter-Lieferketten wurde in den letzten Jahren durch die Chipkrise deutlich. Der anhaltende Handelskonflikt zwischen China und den USA zeigt zudem, welche geopolitische Sprengkraft die kritischen Elektronikkomponenten bergen.

Photo: iStock/gorodenkoff

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