Wirtschaftsministerium genehmigt beschleunigten Projektbeginn. EU-Förderung von einer Milliarde Euro geplant.
Der deutsche Halbleiterhersteller Infineon hat die Zusage für den Bau einer neuen Chipfabrik in Dresden erhalten. Wie das Unternehmen mitteilte, habe das Wirtschaftsministerium einen vorzeitigen Projektbeginn genehmigt. Die Arbeiten können somit noch während der beihilferechtlichen Prüfung durch die EU-Kommission beginnen. Diese wird durchgeführt, da das Projekt im Rahmen des geplanten Chips Acts mit rund einer Milliarde Euro gefördert werden soll. Das Gesetzespaket zielt darauf ab, den europäischen Anteil an der weltweiten Halbleiterproduktion von derzeit knapp unter zehn Prozent auf 20 Prozent zu erhöhen.
Insgesamt will Infineon rund fünf Milliarden Euro in den Bau investieren, die nach eigenen Angaben größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte. Beginn der Bauarbeiten soll im kommenden Herbst sein. Drei Jahre darauf, im Herbst 2026, soll dort die Fertigung von Halbleitern starten, die für Technologien zur Dekarbonisierung und Digitalisierung benötigt werden. Etwa 1.000 Arbeitsplätze werden laut Infineon entstehen. Bei voller Auslastung könnten jährliche Umsätze in Höhe des Investitionsvolumens erwirtschaftet werden.
Infineon hatte den Bau des neuen Werks im November angekündigt und zugleich einen Rekordgewinn vermeldet (wir berichteten). Das Unternehmen mit Hauptsitz in Neubiberg nahe München setzt in seinen Produkten auf Materialien wie Siliziumkarbid und Galliumnitrid und ist globaler Marktführer im Bereich Automotiv- und Leistungshalbleiter. Mit dem Projekt werde der Industrie- und Halbleiterstandort Deutschland gestärkt, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck. Nach der Ansiedlung von Wolfspeed im Saarland sei das „ein weiteres starkes Zeichen“.
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