Der Mangel an den Bauteilen aus Silizium oder Gallium wird Autohersteller und andere Branchen weiterhin beschäftigen
Der Mangel an Computerchips (wir berichteten) wird die Automobilbranche nach Ansicht des VW Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Dieter Pötsch noch länger begleiten. Mit Auswirkungen müsste bis in das erste Halbjahr 2022 gerechnet werden, möglicherweise sogar länger, so Pötsch gegenüber der Deutschen Presse Agentur. Dass der Bau neuer Chipfabriken die Engpässe zeitnah ausgleicht, sei unrealistisch. Durch die Digitalisierung werde die Nachfrage nach den unerlässlichen Komponenten aus Silizium oder Germanium zusätzlich noch steigen. Mercedes-Benz Vorstandsvorsitzender Ola Källenius rechnet sogar erst 2023 mit einer Entspannung der Situation.
Wie sehr der Bauteilmangel die Automobilindustrie trifft, zeigen Zahlen der Unternehmensberatung PwC. Im ersten Halbjahr seien vier Millionen Autos weniger gebaut worden als geplant. Am stärksten betroffen seien VW und Ford gewesen. Da die Autohersteller nur einen kleinen Teil des Kundenstamms der Chiphersteller ausmachten, seien sie in keiner guten Verhandlungsposition. PwC-Berater Marcus Gloger rät daher zu einer Partnerschaft zwischen den Industrien, um künftig die Versorgung mit den Bauteilen zu sichern. Auch Photovoltaikunternehmen berichten mittlerweile von Nachschubproblemen. Der Wechselrichterhersteller SMA Solar hat daher am Montag seine Gewinnprognose angepasst, schreibt das Handelsblatt.
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