Gentechnik soll bei Trennung Seltener Erden helfen

von | 5. Okt 2023 - 11:41 | Technologien

Um die kritischen Rohstoffe aufzubereiten, setzen US-Forscher auf Modifizierung von Bakterien statt auf Chemikalien.

Wissenschaftler der Cornell University im US-Bundesstaat New York haben ein neues Verfahren zur Trennung Seltener Erden entwickelt. Dabei soll statt der sonst üblichen Chemikalien ein Bakterium namens Shewanella oneidensis zum Einsatz kommen.

Durch ihre Stoffwechselprozesse kann die Mikrobe sich selektiv an Seltene Erden binden und sie voneinander sowie von dem umgebenden Erz lösen. Bei dieser sogenannten Biosorption bevorzugt Shewanella oneidensis Europium, schreiben die Forscher. Das interdisziplinäre Team konnte durch die Untersuchung des Bakteriengenoms 242 Gene identifizieren, die mit der Biosorption von Seltenen Erden zusammenhängen. Dieses Wissen soll nun genutzt werden, um den Prozess zu optimieren, etwa durch eine gesteigerte Präferenz auch für andere Seltenerdelemente als Europium. Verglichen mit konventionellen Trennungsverfahren sei die Biosorption umweltfreundlicher und spare neben Kosten auch Platz, da deutlich kleinere Anlagen nötig seien, erklärt Studienautor Buz Barstow.

Der Großteil der Seltenerdaufbereitung findet in China statt, während früher die USA diesen Sektor dominierten. Neben dem Abbau Seltener Erden wollen die Vereinigten Staaten auch die Weiterverarbeitung der kritischen Rohstoffe wieder in heimische Gefilde verlagern. Die Biosorption könnte künftig zu einer stabilen heimischen Versorgung mit Seltenen Erden beitragen, so Barstow. Als nächsten Schritt will das Forscherteam bis 2028 eine Anlage im Pilotmaßstab entwickeln.

Lesen Sie mehr: Angesichts der wachsenden Nachfrage nach kritischen Rohstoffen und einem zunehmenden Interesse an umweltschonenderen Bergbaumethoden wird weltweit an alternativen Produktionsverfahren geforscht. Neben Bakterien kommen dabei etwa Proteine, elektrische Ströme und sogar Schwämme zum Einsatz.

Photo: TRADIUM GmbH

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