Ramaco Resources peilt Beginn der Erschließungsarbeiten in Wyoming für das vierte Quartal an.
Wie der US-amerikanische Bergbaukonzern Ramaco Resources am Montag bekannt gab, hat der Verwaltungsrat grünes Licht für die Erschließung von Kohle- und Seltenerd-Vorkommen in der Brook Mine im Bundesstaat Wyoming gegeben. Die ersten Schritte dafür sollen im vierten Quartal 2023 beginnen. Das wäre die erste Seltenerd-Mine in den USA seit 70 Jahren, als die Mountain Pass Mine in Kalifornien ihren Betrieb aufnahm. Sie deckt laut des U.S. Geological Survey circa 15 Prozent des Weltbedarfs. Bei dem Vorkommen in der Brook Mine handelt es sich laut Ramaco um eine unkonventionelle Lagerstätte Seltener Erden, die sich in den dortigen Kohleschichten, angrenzenden Tonen und kohlenstoffhaltigem Material vor Ort finden. In Mountain Pass werden hingegen Erze wie Bastnäsit und Monazit gefördert, die Seltenerdmetalle enthalten.
Erst im Mai hatte Ramaco die Entdeckung des Vorkommens gemeldet, das 0,6 bis 0,8 Millionen Tonnen Seltenerd-Oxide enthalten soll. Diese Zahl wurde mittlerweile auf 0,9 bis 1,2 Millionen Tonnen korrigiert. Laut dem Konzern ist dies möglicherweise das größte unkonventionelle Seltenerd-Vorkommen in den USA. Dem U.S. Geological Survey zufolge lag der Verbrauch an Seltenen Erden allein in den USA im Jahr 2019 bei 11.700 Tonnen.
Neben Kohle und Seltene Erden, Hinweis auf Technologiemetalle
Vom Abbau bis zur Weiterverarbeitung ist es allerdings noch ein weiter Weg, derzeit werden etwa die in Mountain Pass geförderten Rohstoffe zur Raffination nach China verbracht, da entsprechende Einrichtungen in den USA bislang fehlen. Unter anderem plant der auf Seltene Erden spezialisierte australische Bergbaukonzern Lynas, diese Lücke zu schließen. Das Unternehmen erhielt bereits letztes Jahr den Auftrag von der US-Regierung, eine heimische Aufbereitungsanlage für Seltene Erden, in Texas zu bauen. Der Umfang dieses Auftrags wurde Anfang dieses Monats nun mehr als verdoppelt auf 258 Millionen Dollar.
Bohrproben aus der Brook Mine hätten zudem Hinweise auf Gallium und Germanium in nennenswerten Mengen ergeben. Beide Rohstoffe sind derzeit im Fokus der Halbleiterindustrie, da China Exportkontrollen für sie angekündigt hatte, welche Anfang August in Kraft getreten sind.
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