Japan und die Niederlande könnten sich an US-Exportkontrollen für Halbleitertechnologie beteiligen.
Japan und die Niederlande werden sich wahrscheinlich den US-Exportbeschränkungen für Halbleiterchips anschließen, die mit US-Technologie hergestellt wurden. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Exportkontrollen, die bestimmte fortschrittliche Chips und Technik für ihre Fertigung umfassen, sollen Chinas Zugang zu dieser kritischen Technologie, die auch wichtig für militärische Anwendungen ist, verhindern.
Bloomberg zufolge werde mit einer Ankündigung Japans und der Niederlande gerechnet, zumindest einige der weitreichenden Maßnahmen zu übernehmen. Neben den US-Unternehmen Applied Materials, Lam Research und KLA wären dann zwei weitere kritische Lieferanten betroffen, die japanische Tokyo Electron und der niederländische Lithografiespezialist ASML. China hätte somit kaum noch Möglichkeiten, an die nötige Ausrüstung zur Herstellung von Spitzenchips zu gelangen.
China will gegen Exportkontrollen klagen
Die Regierung in Peking, die die Stabilität der globalen Lieferketten bedroht sehe, habe am Montag eine Beschwerde gegen die US-Exportkontrollen bei der Welthandelsorganisation (WTO) eingereicht, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Die Begründung der USA, die nationale Sicherheit schützen zu wollen, werde angezweifelt.
Erst wenige Tage zuvor hatte die WTO entschieden, dass die vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump verhängten Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte gegen die globalen Handelsregeln verstoßen. Die Vereinigten Staaten wiesen das Urteil zurück.
Neben weiteren Maßnahmen, die gegen Chinas Chipbranche gerichtet sind, will die US-Regierung auch die heimische Halbleiterindustrie fördern. Eine Politik, die bereits erste Früchte trägt: Am Dienstag gab der weltweit führende taiwanische Auftragsfertiger TSMC eine Verdreifachung seiner Investitionen in den USA bekannt. Davon soll zusätzlich zu der geplanten Chipfabrik noch eine weitere moderne Produktionsstätte entstehen. Zu den Kunden wird iPhone-Hersteller Apple gehören, der kürzlich ankündigte, künftig Chips aus US-Produktion zu beziehen.
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