US-Chiphersteller: Investitionen in China werden stark eingeschränkt

von | 8. Sep 2022 - 15:01 | Politik

Subventionierte Tech-Firmen sollen keine Spitzentechnologien mehr in der Volksrepublik entwickeln.

US-Tech-Unternehmen, die mit Bundesmitteln gefördert werden, dürfen zehn Jahre lang keine Anlagen zur Entwicklung von Spitzentechnologien in China bauen, berichtet die BBC. Gestattet sei lediglich der Ausbau etablierter Fabriken in der Volksrepublik, um den dortigen Markt zu bedienen. Die Richtlinien sind Teil des Chips and Science Act, der die heimische Halbleiterindustrie mit rund 52 Milliarden Dollar fördern will. Diese Einschränkung solle sicherstellen, dass die subventionierten Firmen nicht die nationale Sicherheit gefährden, sagte die US-Handelsministerin Gina Raimondo.

Die Vereinigten Staaten befinden sich seit Jahren in einem Handelsstreit mit China. Der Chips and Science Act zielt unter anderem darauf ab, die wirtschaftliche Abhängigkeit von der Volksrepublik zu verringern und den eigenen technologischen Vorsprung zu stärken. Die Investitionen umfassen beispielsweise Steuererleichterungen für Unternehmen, die Chipfabriken in den Vereinigten Staaten bauen wollen.

Ausgearbeitet wurde das Gesetz vor dem Hintergrund der Halbleiterkrise, die angesichts unterbrochener und verzögerter globaler Lieferketten deutlich macht, wie stark die USA auf ostasiatische Chip-Importe angewiesen sind. Der heimische Anteil an der weltweiten Chipproduktion ist seit den 1990ern von fast 40 auf zehn Prozent gesunken.

Auch mit weiteren Maßnahmen will der nordamerikanische Staat seine Position im Bereich der Halbleitertechnologien ausbauen. So soll der Export von Schlüsseltechnologien, die das Potential zur militärischen Nutzung haben, strenger kontrolliert werden (wir berichteten). Zudem erwägen die Mitglieder des Indo Pacific Framework – einer von den USA ins Leben gerufenen Wirtschaftsinitiative – die Schaffung eines gemeinsamen Vorrats an Halbleitergeräten, industriell wichtigen Rohstoffen wie Seltenen Erden und lebenswichtigen Gütern wie medizinischen Produkten. Damit soll die Versorgung in internationalen Notfällen gewährleistet werden, ohne auf China angewiesen zu sein, berichtet Nikkei Asia.

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