USA wollen Chinas Zugang zu Chips weiter einschränken

von | 10. Okt 2022 - 11:44 | Politik

Neue Exportkontrollen erlassen. China sieht internationale Lieferketten bedroht.

Die chinesische Chipindustrie konnte bislang nicht zu den Herstellern wie etwa TSMC aus Taiwan aufschließen und wenn es nach den USA geht, soll sich daran auf absehbare Zeit nichts ändern. Wie unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat die Regierung unter Präsident Joe Biden am Freitag ein Maßnahmenpaket veröffentlicht, dass Chinas Möglichkeiten einschränkt, Chips einzukaufen, die mit US-Ausrüstung hergestellt werden. Damit soll verhindert werden, dass das Land Zugang zu dieser kritischen Technologie erhält, die auch für militärische Anwendungen eine große Bedeutung hat.

Die chinesische Zeitung Global Times beurteilt die möglichen Auswirkungen auf die Halbleiterindustrie der Volksrepublik als eher gering. Schon seit mehreren Jahren sehe sich die Branche einer US-Kampagne ausgesetzt, die die technologische Entwicklung bremsen solle. Schaden würden die USA vor allem sich selbst und international agierenden Unternehmen, die bislang vom chinesischen Markt profitiert hätten. Die Zeitung zitiert zudem einen Sprecher des chinesischen Außenministeriums, der den internationalen Technologieaustausch und die wirtschaftliche Zusammenarbeit gefährdet sieht. Zudem sei die Stabilität der globalen Lieferketten bedroht.

Die neuen Vorgaben seien das bisher deutlichste Zeichen dafür, dass sich zwischen den beiden Supermächten ein gefährliches Kräftemessen im Bereich der Technologie abspiele, kommentiert die New York Times. Unklar bleibt, wie die chinesische Regierung auf die Ankündigung aus Washington reagiert. Mit dem Zugang zu Seltenen Erden und dem Knowhow ihrer Weiterverarbeitung hätte China durchaus ein Druckmittel in der Hand.

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