ZSW und BDEW fordern schnelleres Ausbautempo, um Klimaneutralität zu erreichen.
Erneuerbare Energien wie Wind- und Solarkraft haben in der ersten Jahreshälfte 52 Prozent des deutschen Stromverbrauchs gedeckt – drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW, spricht von einem Erfolg, fordert jedoch auch einen erheblich schnelleren Ausbau grüner Energien als in der Vergangenheit. Zum Erreichen der Klimaneutralität bis 2045 müsse die Stromerzeugung bereits 2035 vollständig auf Erneuerbaren Energien basieren – dafür habe die Bundesregierung zwar erste Weichen gestellt, nun müsste man aber auch in der Praxis „den Turbo zünden“, beim Aufbau der Erzeugungstechnologien ebenso wie für die Infrastrukturen. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, weist zusätzlich auf die dringend benötigten Fachkräfte zur Umsetzung der Energiewende hin.
Bereits im Mai hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vor der Gefährdung der Klimaziele durch einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften gewarnt (wir berichteten). Zu den weiteren Herausforderungen zählen schleppende Genehmigungsverfahren und der wachsende Bedarf an kritischen Rohstoffen.
Photo: iStock/anatoliy_gleb