Strengere Regeln zum Export von Gallliumoxid und Software für Chipdesign.
Die USA wollen den Export mehrerer Schlüsseltechnologien strenger kontrollieren, damit diese nicht in die falschen Hände geraten. Dazu gehören neben der Pressure Gain Combustion Technology (PGC), die zur Weiterentwicklung von Gasturbinen beitragen könnte, vor allem Bereiche der Halbleitertechnik. So etwa spezielle Software für das Entwerfen von hochleistungsfähigen elektronischen Bauteilen, sogenannten GAAFET-Transistoren. Die am gestrigen Montag in Kraft getretene Regelung (PDF) umfasst zudem zwei Halbleitermaterialien, die unter hohen Spannungen und Temperaturen arbeiten können: Galliumoxid (Ga2O3) und Diamant. All diese Technologien hätten das Potential zur militärischen Nutzung, die Kontrolle über sie sei wesentlich für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten, so das Bureau of Industry and Security (BIS).
Die 42 Mitglieder des Wassenaar-Abkommens, zu denen die USA gehören, hatten Ende 2021 auf ihrer Sitzung diese vier bereits auf die Liste von Technologien und Materialien gesetzt, über deren Ausfuhr und Lieferanfragen die Mitgliedsstaaten sich gegenseitig informieren. Ziel des seit 1996 bestehenden Abkommens ist die erhöhte Transparenz im Hinblick auf die Verbreitung von konventionellen Waffen und doppelverwendungsfähigen Gütern und Technologien, also solchen, die auch für militärische Zwecke eingesetzt werden können.
Wenngleich sich die neuen Bestimmungen nicht explizit gegen China richten, werden sie dort als Versuch gewertet, die chinesische Chipindustrie auszubremsen, wie die als staatsnah geltende Zeitung Global Times schreibt. Das Land hat in diesem Bereich noch nicht zu Südkorea oder Taiwan aufschließen können.
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