Unfälle und illegaler Abbau: China will Bergbau strenger kontrollieren

von | 12. Jul 2023 - 13:17 | Politik

Schwere Unfälle sowie illegaler Abbau und Schmuggel sollen eingedämmt werden.

Der chinesische Verband der Seltenerdindustrie will zusammen mit den Regierungsbehörden schärfer gegen illegalen Bergbau vorgehen und bietet Bürgern Geldprämien für entsprechende Hinweise. Dies habe der Verband am Dienstag auf Wechat mitgeteilt, wie unter anderem Reuters berichtet.

China hat in den letzten Jahrzehnten eine weltweit führende Rolle bei der Förderung und Weiterverarbeitung der kritischen Rohstoffe eingenommen, die für zahlreiche Technologien von Windturbinen über Elektromotoren bis hin zu Militärausrüstung benötigt werden. Seit langem bestehen jedoch Probleme durch illegale Produktion und Schmuggel, die auch durch zunehmende Gegenmaßnahmen des Staates wie feste jährliche Abbauquoten für zugelassene Unternehmen nicht komplett eingedämmt werden konnten, schreibt Bloomberg (Paywall).

Die jüngsten Maßnahmen könnten darauf abzielen, den Weg für eine weitere Konsolidierung der Branche zu ebnen, so ein Analyst des Marktforschungsunternehmens Shanghai Metals Market gegenüber Bloomberg. Wie wir berichteten, hat China sich Ende 2021 durch den Zusammenschluss dreier Seltenerdkonzerne zur staatlich kontrollierten China Rare Earth Group mehr Kontrolle über die kritischen Rohstoffe gesichert.

Die Volksrepublik will außerdem die Arbeitssicherheit im Bergbausektor verbessern und effektiver bei der Bekämpfung von Naturkatastrophen vorgehen, um schwere Unfälle zu verhindern, berichtet China Daily. Das Ministerium für Notfallmanagement plane die Untersuchung tödlicher Unfälle, die absichtlich vertuscht worden seien. Vorausgegangen war eine ganze Reihe solcher Fälle, die erst im Nachhinein aufgedeckt wurden, etwa in einem Kohlebergwerk in der Provinz Liaoning, wo Ende Juni sieben Menschen starben und sieben weitere verletzt wurden. Unabhängig davon soll in der Provinz Shanxi untersucht werden, ob ein Eisenbergbauunternehmen in den letzten 15 Jahren die Unfalltode von mindestens 17 Bergleuten verschwiegen habe, so China Daily.

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