Seltene Erden: Innovationszentrum soll Chinas führende Position stärken

von | 7. Mrz 2023 - 12:13 | Politik

Wachsende Herausforderungen durch westliche Bestrebungen nach mehr Rohstoffunabhängigkeit.

Seit Jahrzehnten ist China weltweit führend beim Abbau und der Verarbeitung von Seltenen Erden. Angesichts wachsender geopolitischer Spannungen streben westliche Staaten jedoch danach, ihre Lieferketten von der Volksrepublik abzukoppeln, teils durch den Aufbau einer eigenen Seltenerdproduktion. Um der wachsenden Konkurrenz zu begegnen und Chinas Position in der globalen Industrie zu sichern, schlägt Yan Hongwei, ein Abgeordneter des Nationalen Volkskongresses, den Bau eines nationalen Innovationszentrum für neue Seltenerdmaterialien vor, schreibt die Global Times.

Standort soll Baotou in der Autonomen Region Innere Mongolei sein, wo sich die größten Seltenerdreserven der Welt befinden und bereits zehn Forschungsplattformen für Seltenerdtechnologien angesiedelt sind. Einen entsprechenden Antrag habe Yan, der zugleich stellvertretender Leiter des Baotou Research Institute of Rare Earth’s Hangzhou Branch ist, zusammen mit anderen Abgeordneten Chinas oberstem Gesetzgeber vorgelegt

Durch die Bestrebungen etwa der USA, Japans und Europas nach mehr Rohstoffunabhängigkeit sei Chinas Seltenerdindustrie mit Herausforderungen konfrontiert, so Yan. Trotz großer Fortschritte im letzten Jahrzehnt mangele es ihr noch an ausreichender Forschung und Innovation. Zugleich hebt er die Qualität, Preise und Produktionskapazität der chinesischen Seltenen Erden hervor, was ihnen einen „absoluten Wettbewerbsvorteil“ verschaffe.

China arbeite seinerseits an der Stärkung seiner Lieferketten, schreibt die Global Times. Seit Oktober 2021 habe die Regionalregierung der Inneren Mongolei einen „Rekordwert“ von umgerechnet 1,9 Milliarden US-Dollar in 41 neue Seltene-Erden-Magnetprojekte investiert. Wie wir berichteten, hat die Volksrepublik außerdem Ende 2021 Teile ihrer Seltenerdindustrie zusammengeführt, um die Marktmacht zu stärken und einen größeren Einfluss auf die Preisgestaltung für die Rohstoffe nehmen zu können.