Fördermittel zum Aufbau nordamerikanischer Lieferketten angekündigt.
Die USA wollen sich unabhängiger von Rohstoffimporten aus China machen – ein wichtiger Partner ist dabei das an Bodenschätzen und Bergbauindustrie reiche Nachbarland Kanada. Nun soll die Zusammenarbeit intensiviert werden, mit dem Ziel gemeinsamer Lieferketten für kritische Mineralien, die sowohl für Green Tech und Halbleiter als auch für Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung benötigt werden. Das gaben US-Präsident Joe Biden und Kanadas Premierminister Justin Trudeau bei einem Treffen in Ottawa bekannt. Um den Abbau, die Verarbeitung und das Recycling von Rohstoffen wie Seltenen Erden in beiden Ländern zu stärken, wollen die Regierungen Fördermittel bereitstellen.
Die USA kündigten bereits im letzten Jahr eine Finanzierung von 250 Millionen US-Dollar für heimische als auch kanadische Unternehmen in diesem Sektor an. Welche ausgewählt wurden, soll in diesem Frühjahr bekannt gegeben werden. Die Fördermittel werden im Rahmen des Defense Production Act bereitgestellt, einem Gesetz aus der Zeit des Kalten Krieges, das Unternehmen dazu verpflichten kann, Aufträge anzunehmen und zu priorisieren, die als notwendig für die nationale Verteidigung erachtet werden (wir berichteten). Die kanadische Regierung stellt jeweils umgerechnet rund eine Milliarde US-Dollar aus dem Critical Minerals Infrastructure Fund und dem Strategic Innovation Fund zur Verfügung.
Engere Zusammenarbeit auch bei Halbleitern
Im Rahmen des US CHIPS and Science Act planen die Nachbarstaaten außerdem einen grenzüberschreitenden Entwicklungs- und Fertigungskorridor für Halbleiter. Für dieses Vorhaben wollen die Vereinigten Staaten zusätzlich 50 Millionen US-Dollar im Rahmen des Defense Production Acts investieren, Kanada bis zu umgerechnet 182 Millionen US-Dollar aus dem Strategic Innovation Fund. Der US-IT-Konzern IBM habe bereits eine Erweiterung seines Werks in Bromont, Kanada, angekündigt, erklärten die beiden Regierungschefs.
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