Hohe Nachfrage und geringere Verfügbarkeit lassen Preise auf Zehnjahreshoch klettern.
Die Preise für Seltene Erden sind in China am Donnerstag auf ein Zehn-Jahreshoch gestiegen, wie die als staatsnah geltende Global Times berichtet. Laut Daten der Handelsplattform Baotou Rare Earth Products Exchange habe der Preis für eine Tonne Neodym-Praseodym den Rekordwert von 145.452 US-Dollar erreicht, so die Zeitung.
Hintergrund für die Preisentwicklung sei die anziehende Nachfrage bei gleichzeitig geringerer Verfügbarkeit der Rohstoffe. So ist etwa der Import Seltener Erden aus Myanmar nach China pandemiebedingt beinahe zum Erliegen gekommen. Etwa 50 Prozent der von China exportierten Schweren Seltenen Erden stammen laut Daten des Informationsdienstes Roskill mittlerweile aus dem Nachbarland.
Das Preisniveau dürfte sich auch künftig nicht signifikant entspannen. Schon im März dieses Jahres sagte Xiao Yaqing, Minister für Industrie und Informationstechnologie, dass die Rohstoffe zu günstig verkauft würden. Einige Unternehmen würden übermäßige Mengen an Seltenen Erden produzieren, was zu Umweltproblemen führe, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters den Minister.
Yaqing sprach sich für eine größere Rolle des Staates in der Seltenerdindustrie aus, die sich mit der Ende September angekündigten Konsolidierung der Branche nun abzeichnet. Künftig sollen zwei Firmen den Handel und den umweltgerechten Abbau dieser Rohstoffen kontrollieren.
Auf die Preisbildung dürfte sich auch die Tatsache auswirken, dass China die Rohstoffe vermehrt nicht nur exportieren will, sondern für eigene Produkte benötigt, beispielsweise für Elektrofahrzeuge.
Photo: iStock/ Narongrit Doungmanee