Klimagipfel: Bündnis fordert schnelles Ende für Verbrenner – Wichtige Akteure beteiligen sich nicht

von | 11. Nov 2021 - 14:21 | Markt

Bis 2040 sollen nur noch emissionsfreie Autos zugelassen werden. Deutschland will die Erklärung nicht unterzeichnen.

Auf dem Klimagipfel im schottischen Glasgow hat sich ein breites Bündnis für ein beschleunigtes Ende für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ausgesprochen. Zu den Unterzeichnern der am Mittwoch veröffentlichen Erklärung gehören neben Staaten auch Autohersteller und Unternehmen anderer Branchen.

Vorgesehen ist, dass bis spätestens 2040 alle neu zugelassenen PKW und kleinen Nutzfahrzeuge ohne klimaschädliche Emissionen auskommen. In führenden Märkten soll dies sogar schon bis 2035 der Fall sein.

Während Schwellenländer wie Mexiko oder die Türkei die Anstrengungen unterstützen, beteiligt sich Deutschland nicht an diesem Bündnis. Die Bundesregierung wolle sich den Weg für synthetische Kraftstoffe offenhalten, schreibt das Handelsblatt dazu. Auch die wichtigen Automärkte China und die USA haben das Dokument nicht unterzeichnet. Sehr wohl aber die Regierungen mehrerer Bundesstaaten wie Kalifornien sowie mehrerer großer Städte der Vereinigten Staaten.

Uneinigkeit herrscht auch unter den Automobilkonzernen, so wollen die beiden größten Hersteller Toyota und Volkswagen sich nicht an der Initiative beteiligen. Auch BMW lehne ein vorzeitiges Ende des Verbrennungsmotors ab, so das Handelsblatt weiter. Es müssten zunächst weltweit die  Voraussetzungen für die Elektromobilität geschaffen werden, sonst sei diese dem Klima nicht zuträglich, zitiert die Zeitung den Vorstandsvorsitzenden Oliver Zipse.

Emissionsfrei sind die Fahrzeuge schließlich nur, wenn der Ladestrom für E-Autos aus Erneuerbaren Energiequellen stammt. Deren Anteil am Strommix unterscheidet sich in der Europäischen Union von Land zu Land allerdings sehr deutlich. Entsprechend müsste der Ausbau der sauberen Energie deutlich forciert werden. Gleiches gilt für die Ladeinfrastruktur, deren flächendeckender Aufbau hierzulande durch lange Genehmigungsverfahren und Bearbeitungszeiten ausgebremst würde, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) im Oktober kritisierte.

Der Verkehrssektor ist in der EU für fast ein Viertel der Treibhausgasemissionen verantwortlich, so die EU-Kommission.

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