USA rufen internationales Ministertreffen ein, um Versorgung mit kritischen Mineralien zu diversifizieren.
Die US-Regierung will Investitionen in rohstoffreiche Länder durch wohlhabende Staaten anstoßen, um gemeinsam sichere Lieferketten für kritische Mineralien zu etablieren. Zusammen mit anderen Mitgliedern der Minerals Security Partnership (MSP) hielten die USA daher am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen ein Ministertreffen mit Staaten ab, die über große Rohstoffressourcen verfügen. Die MSP ist eine im Juni gestartete Initiative mit dem Ziel, die Wertschöpfungskette für Seltene Erden und andere für die grüne Energiewende unerlässliche Mineralien zu stärken. Dafür sollen Investitionen in Entwicklungsländer gelenkt werden, deren Bergbauprojekte hohe Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards einhalten.
An dem Treffen nahmen die MSP-Partner USA, Australien, Kanada, Finnland, Frankreich, Japan, die Republik Korea, Norwegen, Schweden, das Vereinigte Königreich und die Europäische Union teil. Ebenfalls geladen waren Vertreter der rohstoffreichen Länder Argentinien, Brasilien, Chile, Tansania, Sambia, Mosambik, Namibia, der Demokratischen Republik Kongo, der Mongolei, Indonesien und der Philippinen.
„Auch China würde profitieren“
China nimmt auf dem Weltmarkt eine führende Rolle bei der Verarbeitung und Veredelung von Mineralien wie Kobalt, Lithium und Seltenen Erden ein. Letztere Rohstoffe werden zudem zum größten Teil in der Volksrepublik abgebaut. Angesichts geopolitischer Spannungen streben die USA wie auch die EU eine Diversifizierung ihrer Rohstoffversorgung an. Auf die Frage, ob die MSP Peking entgegenwirken solle, sagte Jose Fernandez gegenüber Bloomberg, es gehe darum, Optionen zu bieten. Wenn die Initiative erfolgreich sei, würde auch China davon profitieren, was wiederum den Förderländern zugutekäme, so der US-Staatssekretär für Wirtschaftswachstum, Energie und Umwelt im Außenministerium.
Auch an weiteren Fronten arbeiten die USA an ihrer Rohstoffsicherheit. So wurde diese Woche finanzielle Förderung für den Bau einer Raffinerie angekündigt, die kritische Mineralien aus Minenabfällen gewinnen soll. Ein neuer Bericht des Handelsministeriums empfiehlt zudem Maßnahmen, um die heimische Produktion von Seltenerdmagneten zu steigern und die Lieferketten widerstandsfähiger zu machen. Derzeit sind die USA zu fast 100 Prozent von Magnetimporten abhängig, die überwiegend aus China kommen.
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