USA sehen von Zöllen auf Seltenerdmagnete ab

von | 22. Sep 2022 - 13:35 | Politik

Handelsministerium sieht Importabhängigkeit als Gefahr für die nationale Sicherheit, empfiehlt aber andere Maßnahmen zur Stärkung von Lieferketten und heimischer Produktion.

US-Präsident Joe Biden hat beschlossen, die Einfuhr von Neodym-Magneten, die hauptsächlich aus China stammen, nicht durch Zölle zu beschränken. Dadurch werde ein neuer Handelsstreit mit China vermieden, schreibt das Magazin Politico, aber auch mit Japan, der EU und anderen Ländern, die diese Magnete exportieren.

Grundlage für die Entscheidung sei eine Untersuchung des Handelsministeriums (PDF). Diese hatte zwar ergeben, dass die starke Abhängigkeit der USA von Seltenerdmagnet-Importen die nationale Sicherheit bedrohe, empfiehlt jedoch keine Einfuhrzölle, wie sie Bidens Vorgänger Donald Trump 2018 für Stahl und Aluminium verhängt hatte. Stattdessen sollen unter anderem finanzielle Anreize zur Steigerung der heimischen Produktion geschaffen werden. Forschung, Investitionen in Schlüsselsegmente sowie die Zusammenarbeit mit Verbündeten und Partnern sollen die Lieferkette stärken. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen und bereits getätigte Investitionen könnte der US-Bedarf bereits in vier Jahren bis zu 51 Prozent aus heimischen Quellen gedeckt werden, schätzt das Ministerium. Gegenwärtig sind die Vereinigten Staaten zu fast 100 Prozent auf Importe angewiesen.

Seltenerdmagneten aus Materialien wie Neodym und Praseodym werden für Elektrofahrzeuge und Windkraftturbinen bis hin zur Militärtechnologie und Alltagsgeräten wie Smartphones benötigt. In den kommenden Jahren wird ein sprunghafter Anstieg der Nachfrage erwartet, was vor allem mit dem Ausbau der weltweiten Klimaschutzmaßnahmen zusammenhängt. Elektrofahrzeuge etwa benötigen zehnmal so viele Magnete wie benzinbetriebene Autos, schreibt Politico. Weltweite Versorgungsengpässe und weiter steigende Preise könnten die Folgen sein.

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