Dachverband fordert bessere Rahmenbedingungen für Industrie.
Unter dem Eindruck der in kürze geltenden Exportauflagen für Gallium und Germanium aus China hatte sich in der vergangenen Woche bereits der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire für eine europäische Selbstversorgung ausgesprochen. Die EU ist nach Informationen der Financial Times (Paywall) offenbar bereits an Unternehmen aus der Aluminium- und Zinkproduktion herangetreten, um zu sondieren, ob eine Ausweitung der Produktion von Gallium und Germanium möglich ist. Die Technologiemetalle sind ein Nebenprodukt dieser Industrie. Aus der Wirtschaft gebe es auch Bereitschaft, die Versorgung Europas mit beiden Metallen zu verbessern, schreibt der Dachverband der Eurometaux auf seinem Linkedin-Kanal. Damit dies gelinge, müssten aber die Rahmendbedingungen stimmen. Eine Ausweitung der Produktion würde mit einem hohen Investitionsbedarf und immensen Betriebskosten einhergehen. Eurometaux verweist zudem auf die „untragbar hohen“ Energiekosten. Für die Hüttenwerke seien zunächst Sicherheiten notwendig, um die langfristige Zukunft zu sichern, bevor die entsprechenden Investitionen getätigt werden könnten.
Gleichzeitig müsse die Diskussion über die Ausrichtung der Industriepolitik ausgeweitet werden. Gallium und Germanium seien derzeit im Fokus der Wahrnehmung, zuvor sei es Magnesium gewesen. Da sich Chinas Dominanz auch auf andere Metalle erstreckt, könnte schnell der nächste Rohstoff ins Rampenlicht rücken. Gemutmaßt wurde in den vergangenen Wochen, dass Seltene Erden künftig ebenfalls strengeren Ausfuhrkontrollen unterliegen könnten oder sogar eine Reduzierung des Exports drohe. Danach sieht es derzeit allerdings nicht aus, ganz im Gegenteil hat China im Vormonat eine Rekordmenge ins Ausland geliefert.
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