Industrie leidet unter Magnesiummangel

von | 2. Nov 2021 - 12:08 | Markt

Energieprobleme in China führen zur Drosselung der Metallproduktion. Europäische Industrie warnt vor Engpässen.

Chip- und Logistikkrise sind noch nicht abgehakt, da steht schon die nächste Herausforderung für die europäische Industrie bereit. Diesmal ist die Versorgung mit Magnesium gefährdet und wieder wird die große Abhängigkeit der europäischen Industrie von China deutlich.

Magnesium wird unter anderem für die Herstellung von Aluminiumlegierungen benötigt, kommt aber auch in der Stahlproduktion zum Einsatz. Entsprechend viele Branchen wären betroffen, wenn die Vorräte aufgebraucht würden. Laut der WirtschaftsVereinigung Metalle steht China für 87 Prozent der weltweiten Magnesiumproduktion. Europa deckt 95 Prozent seines Bedarfs mit Magnesium aus chinesischer Produktion.

Seit September sind die Ausfuhren des Metalls deutlich reduziert worden und der Preis von etwa 2.000 US-Dollar pro Tonne Magnesium auf bis zu 14.000 US-Dollar gestiegen, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Branchenverbände warnen nun davor, dass Europas Magnesiumvorräte zum Monatsende aufgebraucht sein könnten. Es drohten Produktionsausfälle und in der Folge auch der Verlust zahlreicher Arbeitsplätze.

Die Ursache für den Mangel in Europa ist die aktuelle Energiekrise in China, die zahlreiche energieintensive Branchen, wie die Metallverarbeitung, trifft. Zahlreiche Magnesiumhersteller mussten ihre Produktion in der Folge drosseln oder ganz einstellen. Ausgelöst wurde diese Krise unter anderem durch einen Engpass in der Kohleversorgung für die Kraftwerke des Landes. Hier zeichnet sich immerhin eine Entspannung ab, wie der Sender CNBC heute berichtet. Die Zahl der Provinzen mit signifikanten Stromengpässen habe sich durch staatliche Eingriffe zuletzt deutlich reduziert.

Wann allerdings die Magnesiumproduktion wieder in vollem Umfang aufgenommen werden kann, ist indes unklar. Längst ist auch die Politik involviert, so befindet sich die Europäische Kommission schon seit Ende Oktober in Gesprächen mit der chinesischen Regierung. Geprüft würden auch langfristige Lösungen, um der starken Abhängigkeit in diesem Bereich zu begegnen, zitiert Reuters einen Sprecher der Kommission.

Photo: Istock/ xieyuliang

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