Gute Nachrichten vom Silber: Die von uns vorausgesagte Unterstützung auf der 200-Tage Linie hat sich bewährt. Mehr noch, sie war die Basis für eine Gegenbewegung, wie wir sie eigentlich auch nur vom Silber kennen. Die Inflationsdaten aus den USA haben hierfür den Startschuss gegeben. Die deutlich niedrigeren CPIs (Consumer Price Index) haben die Kausalkette in Schwung gebracht. Denn eine niedrigere Inflation stärkt die Wahrscheinlichkeit einer Zinsabflachung, -pause oder gar -senkung im US-Dollar-Raum. Da Silber Ende Juni einen starken Abverkauf erlebte, war es nun an der Zeit, diesen wieder aufzuholen. 7,5 % innerhalb weniger Tage sind dabei eine gehörige Ansage. Wir erwarten nun, dass sich Silber vorerst konsolidieren muss, bevor es weitere Schritte plant. Die nächsten Widerstände liegen unserer Ansicht nach im Bereich von 25,20 US$/oz und 26,10 US$/oz, nach unten sichern vorerst 24/23,50 US$/oz ab.
Platin glänzt mit einer ähnlichen starken Bewegung im Bereich von über 7 %. Im Bereich von 900 US$/oz ist Platin meiner Meinung nach deutlich zu günstig, wir haben verstärktes Kaufinteresse aus der Industrie gesehen. Hier wurden mittelfristige Lagerbestände aufgebaut, und somit das sehr günstige Preisniveau abgesichert. Eine sinnvolle Maßnahme, die sich voraussichtlich auszahlen dürfte. Platin wird sicherlich mit dem starken Widerstand im Bereich der 1000 US$/oz zu kämpfen haben. Ich bin mir sicher, dass dieser früher oder später genommen wird, anschließend wäre dann auch hier der Weg freigemacht. Die globale wirtschaftliche Lage wird letztlich entscheiden, wann dieser Schritt gemacht wird. Denn momentan ist das 2. Halbjahr 2023 doch noch mit einigen wirtschaftlichen Unsicherheitsfaktoren behaftet, nicht zuletzt auch die chinesische Wirtschaft. Dort machen inzwischen Begriffe wie Deflation die Runde, bleibt abzuwarten, wie die weiteren Entwicklungen sind.
Für Gold ging es ebenfalls nach den Inflationsdaten nach oben, jedoch nicht so signifikant wie Silber, außerdem wird die Bewegung im EUR-Währungsraum durch die Schwäche des US$ nicht sichtbar. Im Gegenteil, der Gold-EUR-Preis vergünstigte sich sogar.
Der EUR/USD bei über 1,12 USD hat somit natürlich auch Auswirkungen auf die Notierungen der in US$ stabil handelnden Metallen wie Iridium und Ruthenium. Diese sind momentan in EUR-Notierungen günstiger zu haben.
Weiterhin ein kurzer Blick auf Rhodium (Rh): starkes Kaufinteresse in der vergangenen Woche ging einher mit einem Preisanstieg von zum Teil über 500 $/oz. Das sind mehr als 10 %, damit ist Rh noch vor Silber und Platin Wochengewinner. Der Markt bleibt weiterhin hoch spekulativ und volatil. Die Galvanik hat bei den Preisen Rh wieder entdeckt, aber auch die Glasindustrie (sog. Bushings) scheint wieder Interesse zu haben.
Mit „PGM – Edelmetalle im Fokus“ präsentieren wir eine exklusive Rohstoff-Kolumne, die sich, neben Gold, vor allem den vieldiskutierten doch bisher selten analysierten Platingruppenmetallen (PGM) widmet. Im Zentrum stehen die industriellen Anwendungsgebiete der Metalle wie auch ihr Potential als Sachwert. Die Abkürzung PGM ist dabei gleich doppelt bedeutsam: Mit Philipp Götzl-Mamba konnten wir einen erfahrenen Edelmetallhändler gewinnen, der beim Industrielieferanent TRADIUM am Puls der Zeit operiert und ab sofort sein Wissen mit uns teilt.