Regierung lehnt Alternativvorschlag für Förderung von Seltenen Erden in Kvanefjeld ab.
Ein weiterer Rückschlag für das australische Bergbauunternehmen Energy Transition Minerals (ETM): Grönlands Regierung hat dessen abgewandelten Antrag zur Erteilung einer Abbaulizenz für sein Kvanefjeld-Projekt abgelehnt. Das teilte das in Australien ansässige Bergbauunternehmen am Donnerstag (PDF) mit.
Energy Transition, ehemals Greenland Minerals, befindet sich in einem Rechtsstreit um seine Abbaulizenz, seit die neu gewählte grönländische Regierung Ende 2021 die Erschließung von Lagerstätten mit einer bestimmten Konzentration des radioaktiven Elements Uran verboten hat. Im Dezember letzten Jahres hatte ETM einen Alternativvorschlag (PDF) eingereicht, der vorsieht, in Kvanefjeld nur Seltene Erden, Zink und Flussspat abzubauen und das Uran als Verunreinigung zu entfernen sowie in einem Absetzbecken zu lagern.
Die Vorzüge dieses alternativen Vorschlags seien in dem Entscheidungsentwurf der Regierung nicht berücksichtigt worden, so das Unternehmen; man sei „enttäuscht“ und lehne die Schlussfolgerungen der Regierung ab. Die zweiwöchige Frist, die ETM zur Stellungnahme eingeräumt wurde, sieht es als unzureichend an und wandte sich schriftlich an die Regierung mit Bitte um Verlängerung.
Grönlands Bodenschätze könnten weltweite Diversifizierung vorantreiben
Während die Zukunft des Kvanefjeld-Vorkommens noch ungewiss ist, will ein anderes australisches Bergbauunternehmen, Tanbreez Mining, bereits im kommenden Jahr Seltene Erden in Grönland abbauen (wir berichteten). Auch das kanadische Unternehmen Neo Performance plant den Seltenerdabbau auf der Insel. Grönland soll die größten unerschlossenen Reserven der kritischen Rohstoffe besitzen und könnte künftig eine Rolle bei der Diversifizierung der weltweiten Lieferketten spielen. In diesem Fall würden die gewaltigen Bodenschätze des Landes auch zu einer bedeutenden neuen Einnahmequelle werden. Bislang ist die Fischerei der wichtigste Wirtschaftsfaktor Grönlands, neben staatlichen Zuschüssen des Mutterlands Dänemark.
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