Seltene Erden aus Grönland: Produktion könnte 2024 starten

Tanbreez Mining plant Abbau großer unerschlossener Lagerstätte und Verarbeitungsanlage in den USA.

In Grönland befinden sich enorme, noch unerschlossene Vorkommen an Seltenen Erden. Das Bergbauunternehmen Tanbreez Mining will hier bereits im kommenden Jahr mit dem Abbau der kritischen Rohstoffe starten, wie Geologe und CEO Greg Barnes der Wirtschaftswoche sagte. Der grönländische Vizebergbauminister Jörgen Hammeken-Holm habe die Erteilung einer Abbaugenehmigung bestätigt.

Tanbreez Mining ist eine Tochter des australischen Unternehmens Rimbal Pty Ltd. und besitzt seit 2001 eine Explorationslizenz für die Lagerstätte Tanbreez (PDF) in Südgrönland. Dort sollen dem Unternehmensgründer Barnes zufolge 19 Millionen Tonnen an Seltenerdoxid enthalten sein, darunter 30 Prozent der begehrten schweren Seltenen Erden wie Dysprosium und Terbium. Diese werden unter anderem für Elektromotoren benötigt.

Eine Verarbeitungsanlage, um die Seltenen Erden aus dem Gestein herauszulösen, werde in den nächsten Monaten in den USA gebaut, so Barnes. Angedacht sei auch eine Produktionsstätte in Europa. Bislang gebe es solche Anlagen nur in Russland und China. 

Grönland könnte für die Diversifizierung der Seltenerd-Lieferketten eine wachsende Rolle spielen, denn immer mehr Länder wollen sich unabhängiger vom Weltmarktführer China machen. Das kanadische Unternehmen Neo Performance Materials plant die Erschließung des Sarfartoq-Vorkommens und könnte die dort geförderten Rohstoffe künftig in Estland weiterverarbeiten. Das australische Bergbauunternehmen Energy Transition Minerals kämpft hingegen noch um eine Abbaulizenz (wir berichteten).

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