Finnland meldet großes Vorkommen Seltener Erden

von | 17. Feb 2023 - 10:09 | Wirtschaft

Bergbauprojekt Sokli könnte erheblichen Anteil des europäischen Bedarfs zur Produktion von Seltenerdmagneten decken. Voraussichtlich noch Jahre bis zum kommerziellen Abbau.

Nachdem kürzlich Meldungen großer Seltenerdvorkommen in Schweden und Norwegen die Hoffnung auf eine größere europäische Rohstoffunabhängigkeit beflügelten, legt nun auch Finnland nach. Sokli, ein Mineralvorkommen in Ostlappland, enthalte erhebliche Mengen an Seltenerdmetallen, meldet die Finnish Minerals Group, das staatliche Unternehmen, dem das Bergbauprojekt gehört.

Der Konzern gehe davon aus, dass Sokli ein weitaus größeres Potenzial für diese Rohstoffe habe als die jüngst gemeldeten Vorkommen im schwedischen Kiruna, schreibt Helsinki Times. Fast zehn Prozent aller Seltenerdmetalle, die jährlich für die Produktion von Permanentmagneten in Europa benötigt werden, könnten dadurch gedeckt werden.

„Kein Übergang zu Erneuerbaren Energien ohne neue Minen“

Seltene Erden seien essentiell für die Energiewende, trotz steigender Nachfrage würden die Rohstoffe aber bislang kaum in Europa produziert, sagte Jani Kiuru, Senior Vice President Raw Materials bei der Finnish Minerals Group. Ohne neue Minen könnte der Übergang zu Erneuerbaren Energien nicht erreicht werden.

Wo das Erz nach dem Abbau weiterverarbeitet werden soll, stehe noch nicht fest, teilte das Bergbauunternehmen mit, möglicherweise „irgendwo zwischen Sokli und Kemijärvi“, einem rund 180 Kilometer entfernten Ort. Eine unterirdische Transportleitung sei angedacht, um den ökologischen Fußabdruck der Produktion gering zu halten.

Bis es so weit ist, werden allerdings noch viele Jahre ins Land gehen. Die Finnish Minerals Group rechnet damit, Anfang der 2030er Jahre mit dem Bau der Infrastruktur für das Bergwerk beginnen zu können – vorausgesetzt, die weitere Exploration sowie die Planungs- und Genehmigungsverfahren verlaufen erfolgreich.

Investition in Europas Wertschöpfungskette für Batterien

Auch an anderer Stelle investiert die Finnish Minerals Group in die europäische Wertschöpfungskette für kritische Mineralien und Elektromobilität. Wie am Donnerstag bekannt gegeben wurde, plant sie zusammen mit dem luxemburgischen Unternehmen Freyr Battery eine gemeinsame Fabrik für Kathodenmaterial für Batterien in Finnland. Die Herstellung soll auf Basis von Lithium, Eisen und Phosphat erfolgen, die letzteren beiden Rohstoffe sollen in großen Mengen in Sokli enthalten sein. 

Photo: iStock/Denis Shevchuk

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