Seltene Erden-Supermacht Schweden?

von | 12. Jan 2023 - 14:00 | Wirtschaft

Entdeckung eines großen Seltenerdvorkommens könnte Europas Eigenständigkeit erhöhen. Langer Weg bis zum kommerziellen Abbau.

Der staatliche schwedische Bergbaukonzern LKAB hat im äußersten Norden des Landes das nach eigenen Angaben größte Vorkommen von Seltenen Erden in Europa entdeckt. Mehr als eine Millionen Tonnen Seltenerdoxide umfasse das Vorkommen in der Nähe der Bergbauregion um die Stadt Kiruna, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung. Für Europa und die Energiewende sei die Entdeckung eine gute Nachricht, so LKAB.

Die Rohstoffe werden sowohl für die Windkraft als auch die E-Mobilität benötigt. Derzeit dominiert China den Markt der Förderung der Seltenerdmetalle. Bis aus dem Vorkommen jedoch ein Bergbaubetrieb wird, dürften indes viele Jahre vergehen. Die Zeitspanne von der Entdeckung bis zur kommerziellen Produktion habe sich laut S&P Global durch die Genehmigungsverfahren deutlich verlängert, von sieben bis heute durchschnittlich 15 Jahren, wird der ehemalige CEO des Bergbaukonzerns Anglo American, Mark Cutifani, zitiert. Auch LKAB-CEO Jan Moström geht von einer ähnlichen Dauer aus und spricht sich für Änderungen des Genehmigungsprozederes aus.

Schweden sitzt auf einem Rohstoffschatz

Bürokratie, aber auch Umweltbedenken hinsichtlich des Abbaus bremsen auch die Entwicklung des ebenfalls schwedischen Vorkommens Norra Kärr aus. Dort bemüht sich das kanadische Unternehmen Leading Edge Materials (LEM) seit geraumer Zeit um eine Lizenz zum Erschließen der Lagerstätte.

Mit der Rohstoffgewinnung ist es unterdessen alleine noch nicht getan, denn auch im Bereich der Weiterverarbeitung sind die chinesischen Firmen derzeit weltweit führend.

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