Anteil fossiler Brennstoffe bleibt hoch – trotz Rekordwachstums bei Erneuerbaren Energien

von | 26. Jun 2023 - 14:37 | Wirtschaft

Energy Institute legt neue Daten zur Weltenergie vor.

Das Energy Institute (EI) hat am Montag seine diesjährige Ausgabe des Statistischen Berichts zur Weltenergie herausgebracht. Aus diesem zusammen mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und dem Consulting-Unternehmen Kearney erstellten Überblick geht hervor, dass die durch Energie verursachten Treibhausgasemissionen im Jahr 2022 trotz des starken Wachstums an Wind- und Solarkraft gestiegen sind.

Die Präsidentin des EI, Juliet Davenport, betonte, dass man sich damit immer noch in die entgegengesetzte Richtung zu dem, was das Pariser Abkommen verlangt, bewegen würde, wie es in einer Pressemitteilung des Instituts heißt.

Der Bericht zeigt auf, wie stark sich Krisen wie die Coronapandemie und der Ausbruch des Krieges in der Ukraine auf Lieferketten, Preise und das Klima im Jahr 2022 auswirkten – nicht zuletzt im Energiesektor. Obwohl der Ausbau von Wind- und Solarenergie voranschreitet, dominierten fossile Brennstoffe weltweit weiterhin mit einem Anteil von 82 Prozent den Energieverbrauch. Der Anteil von Wind- und Solarkraft nahm 2022 gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent zu, wodurch die Kapazitäten an Erneuerbaren Energien sogar einen Rekordzuwachs von 266 Gigawatt erreichten. Die dadurch erzeugte, grüne Energie erreichte damit einen Rekordanteil von 12 Prozent an der globalen Stromerzeugung.  

Der Bericht bestätigt damit, dass das nachhaltige Entwicklungsziel 7 (“SDG 7“), die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf netto Null zu senken, noch weit entfernt ist.

Um die angestrebte Energiewende zu erreichen, müssten dem unter anderem von der International Energy Agency erstellten “The Energy Progress Report“ zufolge vor allem neue Partnerschaften zur Sicherung der Lieferketten eingegangen werden (wir berichteten). Regierungen verschiedenster Länder bemühen sich seit geraumer Zeit um neue Rohstoffabkommen, so etwa Deutschland, das mit Chile und Uruguay eine Vereinbarung unterzeichnete oder aber Frankreich, das mit der Mongolei ein Abkommen schloss.  Auf europäischer Ebene bemühte sich zuletzt die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen um neue Partnerschaften in Lateinamerika.

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