WWF: Rohstoffbedarf kann ohne Tiefseebergbau gedeckt werden

von | 30. Nov 2022 - 12:36 | Technologien

Analyse zeigt, wie technische Innovationen und Recycling die Nachfrage nach kritischen Mineralien senken können.

Einer Studie des Umweltverbands WWF zufolge könnten neue Technologien, Kreislaufwirtschaft und Recycling die Nachfrage nach Rohstoffen für die Energiewende bis 2050 um bis zu 58 Prozent senken. Dadurch ließen sich mögliche Engpässe in der Rohstoffversorgung vermeiden, ohne auf Mineralienressourcen in der Tiefsee zurückgreifen zu müssen, eine neue Art des Bergbaus, deren Für und Wider kontrovers diskutiert wird. In Auftrag gegeben wurde die Analyse (PDF) bei der unabhängigen norwegischen Forschungseinrichtung SINTEF.

Der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf Erneuerbare Energien sei dringend nötig, aber nicht auf Kosten von unberührten Tiefsee-Ökosystemen, die zugleich bedeutende Kohlenstoffsenken seien, so Jessica Battle, Leiterin der WWF-Initiative No Deep Seabed Mining. Der Bericht zeige datenbasiert praktikable und umweltschonende Alternativen auf, die den Bedarf an allen untersuchten kritischen Mineralien – Nickel, Mangan, Kobalt, Kupfer, Platin, Lithium und Seltene Erden – reduzieren könnten. Besonders bemerkenswert seien mögliche Einsparungen von 40 bis 50 Prozent bei Kobalt, Nickel und Mangan durch die Umstellung auf Technologien wie Festkörper- oder Eisenphosphatbatterien.

Der SINTEF-Analyse zufolge könnte eine Kreislaufwirtschaft wahrscheinlich den gesamten neuen Mineralienbedarf im Jahr 2050 decken. Um der kurz- und mittelfristigen Nachfrage gerecht zu werden, würden bekannte, technisch realisierbare terrestrische Mineralreserven ausreichen; der WWF betont, dass dabei Richtlinien und Standards zur sozialen und ökologischen Verantwortung wie der Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA) eingehalten werden müssten. 

Photo: iStock/inusuke

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