Das Ambler-Road-Projekt in Alaska würde den Zugang zu Zink, Kupfer, Gold und möglicherweise Seltenen Erden ermöglichen.
Die US-Regierung will ein Straßenprojekt im nördlichen Alaska blockieren, das zahlreiche Lagerstätten wichtiger Rohstoffe wie Zink, Kupfer, Gold und möglicherweise Seltenen Erden erschließen würde. Dies berichtete Politico unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Das Ambler Road Projekt (PDF) ist eine 211 Meilen (340 Kilometer) lange Straße auf der Südseite der Brooks Range, einer Gebirgskette im Norden Alaskas, die sich bis ins kanadische Yukon Territorium erstreckt. Die Straße soll nur für den Bergbauverkehr geöffnet werden und für die Öffentlichkeit geschlossen bleiben, um den Zugang zu ansonsten unzugänglichen Mineralvorkommen zu ermöglichen. Nach Angaben von Trilogy Metals, einem Unternehmen, das eine Lagerstätte in der Region erschließen will, kommen in der Bergkette Metalle wie Kupfer, Zink, Gold, Blei und Silber vor. Ein Bericht des Alaska Department of Natural Resources (PDF) listet auch Seltene Erden und Platingruppenmetalle auf.
Schwieriger Balanceakt
Das Bureau of Land Management (BLM), Teil des US-Innenministeriums Innenministerium, erklärte, dass diese Vorkommen ohne das Infrastrukturprojekt wahrscheinlich unerschlossen blieben. Trotz der wirtschaftlichen Vorteile würde die Straße einen erheblichen Eingriff in abgelegene, ansonsten unberührte Regionen darstellen. Dies verdeutlicht den schwierigen Balanceakt, den politische Entscheidungsträger weltweit bei der Sicherung von Rohstoffen zu bewältigen haben.
Erneuerbare Energien und andere moderne Technologien sind auf eine stetige Versorgung mit kritischen Mineralien angewiesen, deren Abbau jedoch mit umweltbedingten Hürden verbunden ist. Berichte etwa von der Beratungsfirma EY zeigen auf, dass die globale Energiewende nicht ohne eine Intensivierung der Bergbauaktivitäten möglich ist. Zugleich gibt es Umweltbedenken und Widerstand von Anwohnern, zum Beispiel im Fall der Seltenerdprojekte Matamulas in Spanien oder Norra Kärr in Schweden. Auch gegen Ambler Road existieren lokale Proteste, die Gesetzgeber in Alaska allerdings haben Lobbyarbeit bei der Bundesregierung betrieben, um den Bau der Straße zu ermöglichen. Eine Ablehnung durch den Präsidenten würde von ihnen vermutlich angefochten werden, so Politico.
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