USA will Investitionen in Chinas Chipindustrie stärker kontrollieren

von | 13. Feb 2023 - 11:31 | Politik

Zugang zu fortschrittlicher Halbleitertechnologie könnte noch weiter eingeschränkt werden.

Die USA wollen Investitionen in einige chinesische Tech-Unternehmen stärker kontrollieren und teils sogar verbieten. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf drei nicht näher genannte Quellen. Das Weiße Haus habe eine Stellungnahme abgelehnt.

Die neue Regelung ziele wahrscheinlich auf Chinas Halbleiterbranche ab, so Reuters. Bereits im Oktober hatten die USA Exportbeschränkungen angekündigt, um deren Zugang zu fortschrittlicher Chiptechnologie einzuschränken (wir berichteten), die unter anderem für künstliche Intelligenz (KI) und militärische Anwendungen wichtig ist.

Vorstoß gegen China auch im Rohstoffbereich geplant

Bevor die neuen Regelungen jedoch in Kraft treten, räume die Regierung der Industrie die Möglichkeit ein, sich dazu zu äußern, so eine der Quellen, nachdem die „einseitige“ Einführung der Exportbeschränkungen im Oktober Verbündete und US-Unternehmen verärgert habe. Letztere, darunter die bedeutenden Chiphersteller Intel und Qualcomm, hätten zwischen 2015 und 2021 fast ein Fünftel ihrer Investitionen in chinesische KI-Unternehmen getätigt – Transaktionen im Wert von 40,2 Milliarden Dollar.

Einen weiteren Vorstoß gegen Chinas Einfluss streben die USA aktuell im Rohstoffsektor an, wie Bloomberg (Paywall) berichtet. Ein „Club für kritische Rohstoffe“ mit Verbündeten wie der EU, Japan und dem Vereinigten Königreich soll die Lieferketten unabhängiger von China machen. Das Land ist seit Jahrzehnten weltweit führend beim Abbau und der Verarbeitung von kritischen Mineralien wie Seltenen Erden, die für Schlüsseltechnologien wie Elektromobilität und Windkraft benötigt werden.

Bilaterale Beziehungen nach Ballon-Abschuss angespannt

Nach der Sichtung und dem Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Überwachungsballons über den USA sind die bilateralen Beziehungen derzeit besonders angespannt. Beobachter rechneten daher mit Strafmaßnahmen Washingtons gegen Peking wie dem Investitionsverbot, schreibt Reuters. Auch Maßnahmen gegen Einrichtungen, die mit dem chinesischen Militär in Verbindung stehen und den Flug des Ballons unterstützt hätten, könnten erfolgen.

Photo: iStock/Rawf8

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