Stromerzeugung 2022: Erneuerbare Energien holen deutlich auf

von | 9. Mrz 2023 - 10:41 | Technologien

Photovoltaik legt kräftig zu – Kohle bleibt wichtigster Energieträger.

2022 hat die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern in Deutschland einen Sprung nach vorne gemacht. Gegenüber dem Vorjahr legte die Einspeisung aus Windkraft, Solarenergie und Co. um 7,3 Prozent zu, auf insgesamt 46,3 Prozent. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis).

Mit 19,5 Prozent verzeichnete die Photovoltaik das größte Plus bei der Stromerzeugung, zurückzuführen auf eine hohe Zahl an Sonnenstunden, aber vor allem auf einen deutlichen Zubau an Solaranlagen: verglichen mit 2021 stieg die installierte Gesamtleistung um rund 13 Prozent. Insgesamt lag der Anteil von Solarstrom an der eingespeisten Strommenge 2022 bei insgesamt 10,6 Prozent.

Mehr Kohlestrom, weniger Erdgas und Kernkraft

Auch der Anteil der Windkraft stieg nach einem vergleichsweise windarmen Vorjahr um 9,4 Prozent auf knapp ein Viertel (24,1 Prozent). Sie stellte 2022 somit die zweitwichtigste Energiequelle dar – Energieträger Nummer Eins blieb jedoch Kohle mit 33,3 Prozent. Gegenüber 2021 wurden sogar 8,4 Prozent mehr Kohlestrom ins Netz eingespeist. Dies habe dazu beigetragen, die starken Rückgänge der Stromerzeugung aus Erdgas und Kernenergie zu kompensieren, so Destatis. Der Anteil von Gas sank um 11,3 Prozent, hauptsächlich zurückzuführen auf die deutlich gestiegenen Preise und den angespannten Markt infolge des Krieges. Die Stromerzeugung aus Kernenergie halbierte sich 2022 auf nur noch 6,4 Prozent aufgrund der Abschaltung dreier von sechs deutschen Kernkraftwerken. insgesamt sank die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern 2022 um 8,7 Prozent auf einen Gesamtanteil von 53,7 Prozent.

Energiewende: Experten fordern mehr heimische Produktion

Der Ausbau erneuerbarer Energien spielt für die Klimaziele der Bundesrepublik eine zentrale Rolle, läuft aktuell jedoch zu schleppend voran, trotz der vergleichsweise positiven Bilanz des letzten Jahres. Ein Grund dafür ist die starke Abhängigkeit von China bei den benötigten Rohstoffen wie Seltenen Erden und Bauteilen wie Solarmodulen. Experten fordern daher mehr heimische Produktionskapazitäten und eine massive Stärkung der europäischen Photovoltaik- und Windkraftbranche.

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