Start-up entwickelt Elektromotor ohne Seltene Erden und Kupfer

von | 20. Nov 2023 - 11:46 | Technologien

Britisches Unternehmen AEM sammelt 29 Millionen Dollar an Investitionen. Aluminium soll kritische Rohstoffe ersetzen. Elektromotoren mit Seltenerdmagneten bislang durch hohe Effizienz bei geringem Platzbedarf überlegen.

Das britische Start-up-Unternehmen Advanced Electric Machines (AEM) hat 29 Millionen US-Dollar an Investitionen für die Entwicklung und Herstellung eines Elektromotors aufgebracht. Dieser soll ohne Seltene Erden und Kupfer auskommen und vollständig recyclebar sein. Die Investitionen sind auch zum Ausbau der Produktion bereits auf dem Markt befindlicher Elektromotoren von AEM gedacht, die ebenfalls keine Seltene Erden enthalten und für Nutzfahrzeuge gedacht sind. Das neue Modell soll für Pkw konzipiert werden, dabei arbeitet AEM unter anderem mit der zu Volkswagen gehörenden Luxusmarke Bentley zusammen.

Über 80 Prozent der Elektromotoren enthalten Permanentmagnete aus Seltenen Erden wie Neodym, die eine starke Magnetleistung bei gleichzeitig geringer Masse ermöglichen. Die Herstellung dieser Komponenten als auch die Produktion der zugrundeliegenden Rohstoffe ist stark auf China konzentriert; viele Autohersteller suchen daher nach Alternativen. Elektromotoren enthalten zudem Kupferspulen im Rotor für die Erzeugung des Magnetfelds. Auch die Kupferproduktion ist stark konzentriert, für fast die Hälfte der weltweiten Förderung stehen laut BGR (PDF) Chile, Peru und China. Zehn Kilogramm Kupfer seien es in Elektromotoren mit Seltenerdmagneten, während Alternativen ohne diese kritischen Mineralien auf das Doppelte kommen könnten, erklärt Prof. James Widmer, CEO und Mitbegründer von AEM. In dem neuen Modell des britischen Unternehmens sollen die gängigen Kupferspulen durch komprimierte Aluminiumwicklungen ersetzt werden. Ziel ist es, die Wärmeübertragungsfähigkeit und Leistungsdichte und bei gleichzeitig geringerem Platzbedarf zu verbessern. Besonders in den letzten zwei Bereichen punkten Elektromotoren mit Seltenerdmagneten bislang deutlich.

Zudem entfällt der Großteil der weltweiten Aluminiumproduktion ebenfalls auf China, wie Daten des US Geological Survey (PDF) zeigen. Weitere Anteile haben neben Kanada und Indien Russland und der Nahe Osten. Aluminium wurde erst kürzlich neu in die EU-Liste der strategisch wichtigen Rohstoffe aufgenommen.

Photo: iStock/AlessandroPhoto

Ab Frühjahr: Unser Rohstoff-Newsletter

Jetzt schon anmelden und auf dem Laufenden bleiben!

Rohstoff.net Newsletter
Jetzt anmelden und auf dem Laufenden bleiben!

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte auch die AGB und Datenschutzbestimmungen.