Schaeffler kooperiert mit GKN Powder Metallurgy bei Seltenerdmagneten

von | 18. Okt 2023 - 08:43 | Finanzen

Der Automobilhersteller will Magnete lokal aus Europa und Nordamerika beziehen.

Der britische Metallpulverspezialist GKN Powder Metallurgy wird Permanentmagnete für Elektrofahrzeuggeräte an den deutschen Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler AG liefern. Die beiden Unternehmen gaben am Dienstag in einer gemeinsamen Pressemitteilung die Unterzeichnung einer entsprechenden Absichtserklärung bekannt. GKN stellt Permanentmagnete aus Neodym, Dysprosium und anderen Seltenen Erden (REEs) speziell für die Automobilindustrie her. Das Unternehmen ist erst letztes Jahr in den Markt für Dauermagnete eingestiegen und kündigte an, bis 2024 eine Produktion von 4.000 Tonnen jährlich erreichen zu wollen. GKNs Projektteam für Magnete arbeitet in den Innovationszentren des Unternehmens in Cinnaminson, USA, und Radevormwald, Deutschland.

Die Zusammenarbeit ist Teil von Schaefflers Ziels, seine E-Mobilitäts-Sparte auszubauen. Im Juni letzten Jahres kündigte der damals fünftgrößte deutsche Automobilzulieferer an, sich in diesem Bereich unter den Top drei positionieren zu wollen.  In diesem Rahmen unterzeichnete Schaeffler außerdem eine Liefervereinbarung mit REEtec, einem norwegischen Hersteller von Seltenen Erden. Es handelte sich damals um die erste bekannte Vereinbarung eines europäischen Automobilzulieferers oder Automobilherstellers, diese kritischen Rohstoffe aus Europa zu beziehen.

Die Kooperationen mit GKN und REEtec machen die Wertschöpfungsketten des deutschen Automobilzulieferers in Nordamerika und Europa unabhängiger von Importen aus China. Mehr als 90 Prozent (PDF) der Seltenerd-Permanentmagnete werden in China hergestellt, daher wollen sowohl die Europäische Union als auch die USA ihre Rohstoffstrategien diversifizieren, insbesondere bei Seltenerd-Permanentmagneten.

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