Elektromobilität: Schaeffler gibt Gas

von | 30. Jun 2022 - 12:54 | Markt, Wirtschaft

Deutscher Autozulieferer plant jährlich zweistelliges Wachstum beim Umsatz mit Elektrokomponenten.

Schaeffler baut seine E-Mobilitätssparte kräftig aus. Der nach Angaben des Handelsblatts fünftgrößte deutsche Autozulieferer will sich in diesem Bereich künftig unter den ersten drei positionieren. Geplant ist hier ein deutlich zweistelliges Wachstum pro Jahr.

Bereits 2021 verzeichnete Schaffler über 1 Milliarde Euro Umsatz mit elektrifizierten Antrieben – rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Zugleich wurden in 2021 Elektromobilitätsprojekte im Wert von 3,2 Milliarden Euro akquiriert. Allein im ersten Quartal 2022 lagen die Auftragseingänge in diesem Unternehmensbereich bei 2 Milliarden Euro.

Das geplante Ende des Verbrennungsmotors in der EU 2035 sei in der Strategie einkalkuliert, zitiert das Handelsblatt Matthias Zink, Vorstand Automotive Technologies. Schaeffler gehe davon aus, dass 2030 weltweit schon rund 40 Prozent aller Fahrzeuge vollständig elektrifiziert sein werden. Weitere 40 Prozent würden teilelektrisch sein und nur 20 Prozent reine Verbrenner.

Kanadisch-europäische Lieferkette für Seltene Erden

Schaeffler produziert seine Komponenten und Systeme für die E-Mobilität unter anderem in Ungarn, China und den USA. Im deutschen Bühl entsteht derzeit eine neue Fabrik für Elektromotoren. Dabei setzt der Autozulieferer auch auf regionale Rohstoffbeschaffung: Im April wurde ein Lieferabkommen mit REEtec unterzeichnet, einem norwegischen Produzenten Seltener Erden. Die kritischen Mineralien sind zentrale Komponenten für Permanentmagneten, die in Elektromotoren verbaut sind. Das Rohmaterial für REEtecs geplante Seltenerd-Aufbereitungsanlage wird aus der kanadischen Nechalacho-Mine bezogen. Die so entstehende Wertschöpfungskette kommt ohne Beteiligung Chinas – des weltgrößten Förderlandes und Produzenten Seltener Erden – aus.

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