Rohstoffimporte: Südkorea will sich bis 2030 breiter aufstellen

von | 13. Dez 2023 - 10:41 | Politik

Länderkonzentration bei Einfuhr wichtiger Materialien wie Seltenen Erden und Graphit soll reduziert werden.

Südkorea will sich bei der Einfuhr von 185 wichtigen Materialien für die Industrie, darunter  Rohstoffe wie Seltene Erden und Graphit, breiter aufstellen. Dies habe das Industrieministerium des Landes am Mittwoch bekanntgegeben, berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Konkret sollen Abhängigkeiten von einer begrenzten Anzahl an Ländern bis 2030 auf unter 50 Prozent reduziert werden, derzeit seien es nach Angaben des Ministeriums etwa 70 Prozent. Seinen Bedarf an Naturgraphit etwa decke Südkorea zu 94,4 Prozent durch Importe aus China. Auch bei vielen weiteren Materialien wie Batteriemetallen ist das an Bodenschätzen arme Land stark auf die Volksrepublik angewiesen, und die Abhängigkeit wächst sogar (wir berichteten).

Um das nun verkündete Ziel zu erreichen, soll die lokale Produktion von Schlüsselmaterialien unterstützen werden. Zudem ist geplant, finanzielle Erleichterungen für Projekte zur Rohstoffgewinnung im Ausland zu bieten und südkoreanischen Unternehmen Anreize zur Verlagerung ihrer Produktionsstätten ins Heimatland zu geben.

Darüber hinaus will Südkorea seine Vorräte an wichtigen Mineralien erweitern. Wie wir berichteten, lag das Land noch im Sommer deutlich hinter seinen entsprechenden Plänen zurück: 100 Tage sollen die heimischen Reserven an 35 kritischen Rohstoffen reichen, in der Praxis hingegen waren es teils nur wenige Tage.

Zur Stärkung seiner Rohstoffautonomie hat Südkorea dieses Jahr bereits mehrere Abkommen mit mineralreichen Ländern wie Australien und Indonesien auf den Weg gebracht. Erst vor wenigen Tagen wurde eine intensivere Kooperation mit Vietnam angekündigt, das nach China die weltweit zweitgrößten Vorkommen an Seltenen Erden besitzen soll und seine Förderung dieser kritischen Rohstoffe deutlich hochfahren will. Das High-Tech-Land Südkorea wiederum verfügt nach eigenen Angaben über fortschrittliche Technologien für den Abbau und die Veredelung dieser Mineralien.

Photo: iSTock/Kinsei-TGS

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