Teilweise nur Material für wenige Tage auf Lager; unzureichendes Budget.
100 Tage sollen Südkoreas Vorräte an 35 kritischen Rohstoffen reichen, so sieht es ein vor zwei Jahren vorgestellter Plan der Regierung vor. In der Praxis hinkt das Land seinen Plänen offenbar deutlich hinterher, wie die Zeitung The Dong-A Ilbo berichtet. Im Durchschnitt könnte die Industrie nur auf Reserven für 42 Tage zurückgreifen, wenn die eigenen Lager sich geleert hätten. Besonders kritisch sei die Lage beim Batteriemetall Lithium. Das für die E-Autoindustrie des Landes unverzichtbare Rohmaterial wäre bereits nach knapp sechs Tagen aufgebraucht, wenn die Importe zum Erliegen kämen. Ein Grund für die derzeit mangelhafte Ausstattung der strategischen Reserven sieht die Zeitung in der unzureichenden Finanzierung. Das Ministerium für Handel, Industrie und Energie und das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen würden derzeit eine Aufstockung des Budges erörtern, heißt es weiter.
Südkorea deckt seinen Bedarf an kritischen Mineralien fast ausschließlich durch Importe. Angesichts des steigenden Bedarfs durch die Halbleiterindustrie, aber auch Elektromobilität und Erneuerbare Energien, sind die Unternehmen des Landes weltweit dabei, sich den Zugriff auf Rohstoffe zu sichern. Unterstützt dabei werden sie dabei von einer eigenen Regierungsbehörde, der Korea Mine Rehabilitation & Mineral Resources Corp (KOMIR).
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