Report zum EU Critical Raw Materials Act vorgestellt.
Im März stellte die EU-Kommission einen Entwurf für den Critical Raw Materials Act vor, das erste europäische Gesetz über kritische Rohstoffe, entscheidenden Bausteinen für den grünen und digitalen Wandel. Ziel ist eine stärkere Diversifizierung der Lieferketten für diese Materialien, dafür ist unter anderem eine Recyclingquote von 15 Prozent vorgesehen. Das reiche nicht aus, heißt es in einem neuen Forschungsreport (PDF). Kreislaufwirtschaft sei mehr als nur Recycling, Materialien müssten effektiver und länger im System gehalten werden – dies gelte es besser in den Gesetzesentwurf zu integrieren. Auftraggeber der Studie, die am Montag im Europäischen Parlament vorgestellt wurde, ist die CLG Europe’s Materials & Products Taskforce, eine Gruppe von Branchenführern. Erarbeitet wurde sie vom University of Cambridge Institute for Sustainability Leadership (CISL) und dem Wuppertal Institut.
Aufgezeigt werden Lösungen, wie Kreislaufwirtschaft Europas Versorgungssicherheit und geopolitische Autonomie bei kritischen Rohstoffen stärken, den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft beschleunigen und Unternehmensinnovationen ermöglichen könnte. Dabei konzentriert die Studie sich auf drei Schlüsselmaterialien für die grüne Transformation – Aluminium (einschließlich Bauxit und Magnesium), Lithium und Seltene Erden. Enthalten sind auch Fallstudien zur zirkulären Nutzung von Rohstoffen in Unternehmen wie Volvo Cars, LKAB und Umicore sowie konkrete politische Handlungsempfehlungen. So könnte die Wiederverwertbarkeit, Mindestlebensdauer und Reparierbarkeit von Produkten zu einer reduzierten Nachfrage nach kritischen Rohstoffen beitragen. Auch müsste die Infrastruktur für Sammlung und Recycling stark ausgebaut werden.
Generell spricht sich das Autorenteam dafür aus, den Critical Raw Materials Act ganzheitlich mit anderen Bereichen wie Klima-, Energie-, Digital-, Industrie- und Kreislaufwirtschaftspolitik zu kombinieren. Eine stärkere Integration der Kreislaufwirtschaft etwa in das industriepolitische Paket Green Deal Industrial Plan könnte sogar eine weltweit führende Rolle Europas in diesem Bereich ermöglichen.
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