Kritische Rohstoffe: EU und Grönland planen Zusammenarbeit

von | 1. Dez 2023 - 09:29 | Politik

Größte Insel der Welt bietet viele Bodenschätze und zahlreiche Herausforderungen.

In Grönland finden sich 25 der 34 Rohstoffe, die von der Europäischen Kommission als strategisch für die heimische Industrie bewertet werden. Hierzu gehören unter anderem Seltene Erden. Die Bodenschätze ziehen nicht nur das Interesse der Privatwirtschaft auf sich, sondern längst auch das anderer Länder, die weniger abhängig vom Rohstoffgiganten China  werden wollen, so etwa Indien (wir berichteten). Nun zieht die EU mit einer strategischen „Partnerschaft zur Entwicklung nachhaltiger Rohstoffwertschöpfungsketten“ nach. Denn die zum Königreich und EU-Mitglied Dänemark gehörende Insel möchte die Wirtschaft diversifizieren. Derzeit ist Grönland stark von der Fischerei und den jährlichen Zuschüssen Bloktilskud aus Kopenhagen abhängig.

Grönland verfügt über viele Rohstoffe, die für die Energiewende benötigt werden, und über andere Bereiche, die für die Europäische Union von strategischer Bedeutung sind. In der Grundsatzvereinbarung wird unsere strategische Partnerschaft für nachhaltige Rohstoffwertschöpfungsketten hervorgehoben, und sie wird durch einen umfassenden Fahrplan unterstützt, um konkrete Ergebnisse zu gewährleisten, die beiden Seiten zugutekommen.

Naaja H. Nathanielsen

Die Vereinbarung, die von Maroš Šefčovič, Exekutiv-Vizepräsident für den europäischen Grünen Deal, und Naaja H. Nathanielsen, Grönlands Ministerin für Wirtschaft, Handel, mineralische Ressourcen, unterzeichnet wurde, soll den Aufbau von Projekten entlang der Rohstoffwertschöpfungsketten fördern. Dies werde unter Einhaltung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards geschehen und dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet sein, ein entscheidender Punkt, denn Widerstand gegen ein Bergbauvorhaben führte 2021 zum Auseinanderbrechen der grönländischen Regierung. Damals ging es um das Kvanefjeld-Projekt, ein Vorkommen Seltener Erden. Anwohner fürchteten die Freisetzung von radioaktivem Uran, das als Begleitmineral in unterschiedlicher Konzentration in den Lagerstätten Seltener Erden vorkommen kann. Die neue Regierung führte Ende 2021 Grenzwerte für die Uran-Konzentration ein, so dass dieses Vorhaben blockiert bleibt.

Nicht davon betroffen ist hingegen das Sarfartoq-Projekt, das sich noch im Entwicklungsstadium befindet. Hier gefördertes Material wie Neodym oder Praseodym könnte vom Projektbetreiber Neo Performance in Estland weiter zu Komponenten für Windräder oder Elektroautos verarbeitet werden.

Photo: iStock/Vadim_Nefedov

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