Chinas Geheimdienst: Kritische Mineralien entscheidend für nationale Sicherheit

Die Behörde will Lieferketten vor ausländischer Einmischung schützen und chinesische Projekte in Übersee sichern.

Angesichts der weltweit steigenden Nachfrage nach kritischen Mineralien kündigt das chinesische Ministerium für Staatssicherheit an, die Lieferketten Pekings verstärkt zu schützen. Die Behörde sprach in einem Beitrag in den sozialen Medien davon, dass eine stabile Rohstoffversorgung mit der nationalen Sicherheit unmittelbar in Verbindung stehe, berichtet die South China Morning Post. Der Behörde zufolge seien kritische Mineralien zu einem neuen Spannungsfeld zwischen globalen Supermächten geworden, was ein neues Zeitalter des Ressourcennationalismus eingeläutet habe. Dies ist wahrscheinlich eine Anspielung auf den schwelenden Handelsstreit mit den Vereinigten Staaten über das Exportverbot für fortschrittliche Halbleiter, dem die Volksrepublik mit Ausfuhrbeschränkungen für die Technologiemetalle Gallium und Germanium sowie für das Batteriemineral Graphit begegnet ist. Die Ankündigung des Ministeriums weitet dies nun über die Exporte hinaus aus, denn die Behörde adressiert explizit chinesische Projekte für kritische Rohstoffe in Übersee, wie die in Hongkong ansässige BNN Breaking berichtet.

Die Erklärung unterstreicht Chinas jüngste Bemühungen, die globalen Lieferketten für kritische Mineralien weiter kontrollieren zu wollen. Das Reich der Mitte dominiert die Produktion zahlreicher Rohstoffe und die nachgelagerte Raffination. So stammen beispielsweise über 60 Prozent der weltweiten Produktion Seltener Erden aus China. Bei verarbeiteten Seltenerdprodukten wie Magneten sind es sogar über 90 Prozent (PDF).

China hat nicht die Absicht bekundet, die Exportbeschränkungen auch auf Seltene Erden auszuweiten, aber die Regierung kündigte an, zusätzliche Informationen über deren Export zu verlangen. Weitere chinesische Bemühungen um die Kontrolle kritischer Mineralien könnten jedoch gleichzeitig den weltweiten Forderungen nach Diversifizierung der Lieferketten Rückenwind verleihen.

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