Indien will Batterierohstoffe in Übersee erschließen

von | 18. Sep 2023 - 11:14 | Politik

Staatlicher Energieversorger plant Diversifizierung der Lieferketten.

Die Bergbausparte des staatlichen indischen Energiekonzerns NTPC will kritische Batterierohstoffe in Übersee erschließen. Insbesondere soll es dabei um Lithium, Nickel und Kobalt gehen, schrieb die Nachrichtenagentur Reuters am Montag unter Berufung auf drei nicht näher genannte Quellen. Mit welchen Ländern diesbezügliche Gespräche geführt werden, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Batterien sind sowohl für die E-Mobilität als auch als stationärer Speicher für die durch Wind- oder Solarkraft erzeugte Energie wichtig. In den kommenden Jahren will Indien diese grünen Technologien stark ausbauen, um seine Energiewende voranzutreiben. Das mittlerweile bevölkerungsreichste Land der Erde zählt zu den weltweit größten Verursachern von Treibhausgasemissionen, vor allem, weil es seinen Energiehunger bislang überwiegend durch Kohleverstromung stillt. Zum Erreichen der Klimaneutralität hat Indien sich erst 2070 verpflichtet. Um sich Zugriff auf die dazu nötigen Rohstoffe zu sichern, wurden bereits Abkommen mit Ländern wie Australien abgeschlossen.

Wie wir berichteten, hat die indische Regierung kürzlich erstmals eine Liste kritischer Mineralien veröffentlicht, die als entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung und die nationale Sicherheit eingestuft werden. Darunter sind Nickel, Gallium, Germanium, Lithium und Seltene Erden. Der größte Teil der genannten Rohstoffe wird bislang importiert. Künftig könnten Indiens eigene Bodenschätze jedoch eine größere Rolle bei der Energiewende spielen, so sind etwa Vorkommen an Lithium und Seltenen Erden bekannt, die Förderung steckt jedoch noch in den Kinderschuhen.

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