Batterien: Wird Europas Abhängigkeit von China zur Gefahr?

Bedarf an Energiespeichern steigt, um Klimaziele zu erreichen.

Die EU fürchtet bis 2030 eine so starke Abhängigkeit von China bei Lithium-Ionen-Batterien und Brennstoffzellen zu erreichen wie von russischer Energie vor dem Kriegsausbruch in der Ukraine, berichtet Reuters. Das geht aus einem der Nachrichtenagenturvorliegenden Strategiepapier der spanischen EU-Ratspräsidentschaft hervor, das für die Staats- und Regierungschef erstellt wurde. Diese Thematik wird am 5. Oktober beim EU-Gipfel im spanischen Granada erörtert.

Zu dem befürchteten Abhängigkeitsszenario könne es laut den Autoren des Papiers kommen, wenn die Europäische Union keine Gegenmaßnahmen ergreift. Hintergrund für die wachsende Abhängigkeit von der Volksrepublik sind die Unbeständigkeit der Wind- und Sonnenenergie und der daraus resultierende stark steigende Bedarf an Energiespeichern, die benötigt werden, um 2050 kein CO₂ mehr zu verursachen. Die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien, Brennstoffzellen sowie Elektrolyseuren zur Wasserstoffherstellung wird dem Papier zufolge in den kommenden Jahren um das 10- bis 30-fache steigen.

China investiert in Batteriewerke im Ausland

Die Volksrepublik setzt unterdessen verstärkt auf die Herstellung von Batterien im Ausland und baut ihre internationale Präsenz auf dem Markt aus. So haben der chinesische Batteriehersteller Gotion und das indonesische Unternehmen Angurah Neo Energy Materials vergangene Woche den Bau einer Anlage vereinbart, in der Materialien für Elektroauto-Batterien produziert werden sollen, wie die staatsnahe Zeitung China Daily meldet. Auch in den USA und Ungarn investierten chinesische Unternehmen in Anlagen zur Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge. Der laut China Daily größte chinesische Batterieproduzent CATL besitzt zudem ein Werk in Deutschland, ein weiteres entsteht in Ungarn, das 2025 die größte Batteriefabrik Europas sein soll, so die Zeitung weiter.

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